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Um eine Verletzungspause zu verhindern oder die Rückkehr in die entsprechende Sportart schnellstmöglich zu gewährleisten, orientieren sich derzeit viele Mediziner, Sportwissenschaftler und Sportphysiotherapeuten an evidenzbasierten Therapierichtlinien, die das exzentrische Training (eccentric exercise therapy, kurz EET) des M. quadriceps in den Fokus der Behandlung stellen. Die Effektivität des EET wird in Fachkreisen allerdings zunehmend hinterfragt. Viele Experten zweifeln inzwischen daran, dass die schmerzprovozierende Therapiemethode tatsächlich zu einer verbesserten Funktionalität führt.
Dies veranlasste Stephan Breda und sein Team vom Erasmus MC aus Rotterdam dazu, im Rahmen einer randomisierten Studie dem etablierten EET eine progressive, sehnenbelastende und schmerzreduzierte Bewegungstherapie (progressive tendon-loading exercise, kurz PTLE) gegenüberzustellen. Letztere basiert auf statischen und dynamischen sowie im weiteren Trainingsverlauf plyometrischen, sportspezifischen Übungen und Regenerationseinheiten.
76 Probanden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe absolvierte im Rahmen des EET einseitige Kniebeugen und sportspezifische Übungen, die andere Gruppe führte die Trainingsinhalte des PTLE-Programms durch. Alle Probanden hatten seit mindestens zwei Jahren unter Schmerzen im Bereich des Ansatzes der Patellasehne gelitten, wobei 42 Prozent über beidseitige Schmerzen klagten. 82 Prozent der Teilnehmer waren vor Beginn der Studie bereits behandelt worden. Die Evaluation erfolgte mit Hilfe des VISA-P-Fragebogens. Dieser beurteilt neben Schmerz und Funktion zugleich die Sporttauglichkeit der Patienten. Die maximal in dem Fragebogen zu erreichende Punktzahl liegt bei 100.
Über einen Zeitraum von 24 Wochen führten die Probanden ihr Training selbstständig durch. Die Sportler der PTLE-Gruppe konnten während des Verlaufs der Studie ihre durchschnittliche Punktezahl von anfänglich 56 auf 84 Punkte steigern. Die Probanden der EET-Gruppe erzielten dagegen eine signifikant geringere Verbesserung. Sie erzielten lediglich eine Steigerung von 57 auf 75 Punkte. Nach zwölf Wochen des Trainings konnten bereits 21 Prozent der Patienten aus der PTLE-Gruppe wieder in vollem Umfang in ihren Leistungssport zurückkehren, bei der EET-Gruppe waren es hingegen lediglich sieben Prozent.
Ähnlich stellte sich die prozentuale Verteilung bei Ende der Studie nach 24 Wochen dar. Hier konnten 43 Prozent der PTLE-Gruppe ihren Sport wieder aufnehmen, jedoch nur 27 Prozent der exzentrischen Trainingsgruppe. Neben der Auswertung des VISA-P-Fragebogens beurteilten die Wissenschaftler noch das Schmerzempfinden aller Probanden anhand der VAS. Die Patienten der EET-Gruppe gaben dabei eine Schmerzintensität von vier, die der PTLE-Gruppe dagegen von lediglich zwei an.
Aufgrund der signifikant unterschiedlichen Ergebnisse empfehlen Breda und seine Kollegen, die progressive, sehnenbelastende Bewegungstherapie künftig als Standardbehandlung für Patienten mit Patellaspitzensyndrom zu etablieren. Nach Erkenntnis der Forscher haben insbesondere die Regenerationsübungen entscheidend zu den positiven Trainingserbnissen der PTLE-Gruppe beigetragen. Den Link zur Studie finden Sie hier.
Franziska Stelljes / physio.de
StudieKnieTendopathieTherapiePatella
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Philipp Morlock schrieb:
Jahrmilliarden Evolution ist Trainermeinungs-Modellierung überlegen? Welche Überraschung!
In beiden Fällen wird ja auch ein Exzentrisches Training über lange Zeit empfohlen welches die wenigsten Patienten als Hausaufgabe auszuführen bereit sind.
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Kann nach Trauma und Schonung schon Mal der Fall sein, dann muss erstmal mit Schmerz trainiert werden.
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Philipp Morlock schrieb:
Natürlich muss man schauen ob Gewebsneubildung an Orten wofür der Gewebstyp nicht geeignet ist stattfindet.
Kann nach Trauma und Schonung schon Mal der Fall sein, dann muss erstmal mit Schmerz trainiert werden.
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kroetzi schrieb:
Mich würde interessieren ob gleiches auch für die Achillessehnentendopathie und bei der Epycondylitis zutrifft.
In beiden Fällen wird ja auch ein Exzentrisches Training über lange Zeit empfohlen welches die wenigsten Patienten als Hausaufgabe auszuführen bereit sind.
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