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Pianisten besitzen im Vergleich zu Nicht-Pianisten größere Zentren, die für das Lernen und Gedächtnis zuständig sind (Hippocampus), die der Automatisierung von Bewegungen dienen (Putamen und Thalamus), die Emotionen und Motivation verarbeiten (Amygdala), und die Hören und Sprachverarbeitung leisten (linker oberer Schläfenlappen). Sie haben jedoch kleinere Zentren für die sensomotorische Kontrolle (die Postzentralregion), für die Verarbeitung von Klängen und Musik (rechter oberer Schläfenlappen) und für das Notenlesen (sogenannter supramarginaler Gyrus). Neu ist ferner die Erkenntnis, dass die Größe der Zentren, die für Automatisierung von Bewegungen zuständig sind (rechtes Putamen), vom Beginn des Klavierspiels abhängen: Je früher die Pianisten mit dem Tasteninstrument begonnen hatten, desto kleiner ist diese Region (wobei sie allerdings grundsätzlich größer war als bei den Nicht Pianisten), und desto präziser ist auch ihr Tonleiterspiel.
Was bedeutet das? Pianisten haben andere Gehirne als "Nicht-Musiker":
Größer sind die Zentren, die für Gedächtnis, Emotion und für die Automatisierung zuständig sind, aber kleiner sind die Zentren, die direkt mit dem Hören und dem Bewegen der Finger zusammenhängen. Je früher die Klavierspieler mit dem Üben anfangen, desto kleiner sind diese Regionen. Professor Eckart Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin weiß, woran das liegt: "Unser Gehirn optimiert sich vor dem Alter von sieben Jahren und erstellt besonders effiziente Steuerprogramme, die nicht viel Platz brauchen, sehr stabil laufen und auch später im Leben schnelleres Lernen ermöglichen."
Ausgangspunkt der Studie zur Hirnstruktur war die Kernspinuntersuchung 36 besonders leistungsstarker Klavierstudenten der HMTMH und 17 gleichaltriger angehender Akademiker, die kein Instrument spielen, mit einer Methode, die erlaubt, die Dichte und Größe der Nervenzellen in den verschiedenen Hirnregionen zu messen. Diese als "Voxel Based Morphology" bezeichnete Methode wurde in der neuroradiologischen Abteilung des International Neuroscience Institute in Hannover durchgeführt, die Daten in Barcelona ausgewertet. Um zu ermitteln, ob es für die Gehirnentwicklung von Bedeutung ist, in welchem Alter der Musikunterricht in der Kindheit beginnt, wurden in Hannover 21 Klavierstudenten, die im Alter von vor 6,5 Jahren mit dem Tasteninstrument begonnen hatten, mit 15 Probanden, die später begonnen haben, verglichen. Neben den Hirnbildern wurde außerdem die Genauigkeit des Anschlags beim schnellen Tonleiterspiel erfasst.
NUR / physio.de
MusikermedizinStudie
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