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Preisverleihung
physioscience-Preis 2020
Eine Arbeit über die Komplexität der therapeutischen Hypothesenbildung
23.02.2021 • 0 Kommentare

Zum zweiten Mal vergibt die Zeitschrift „physioscience“ des Georg Thieme Verlags den mit 3.000 Euro dotierten physioscience-Preis. In der Juryauswahl befinden sich jedes Jahr sämtliche Original- und Übersichtsarbeiten, Leitlinien oder Fallberichte aus dem physioscience-Magazin. Als Kriterien gelten insbesondere die Praxisrelevanz, sowie die wissenschaftliche Qualität des Manuskripts.

In diesem Jahr geht der Preis an die Physiotherapeutin Vivian Gers. Sie arbeitet seit ihrem Masterabschluss als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Labor für Bewegungswissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim. Mit Hilfe von Mitautorin Professor Dr. Annette Probst und Mitautor Thomas Schöttker-Königer untersuchte die Preisträgerin in einer qualitativen Studie, den Clinical-Reasoning-Prozess von TherapeutInnen während der Ganganalyse.

Die Phasen der Analyse
Mittels der „Think-Aloud“-Methode wurden in der Untersuchung die Gedankengänge von acht PhysiotherapeutInnen während der Ganganalyse nachvollzogen. Die Versuchspersonen schauten sich dabei zwei Videos von Patienten mit einer Gangauffälligkeit an und versuchten dabei „laut zu denken.“ Dabei erkannte die Preisträgerin, dass die Hypothesenbildung der Versuchsteilnehmer sich in fünf Beobachtungsphasen einteilen ließ:

  1. Orientierungsphase
    Während der Orientierungsphase verschafften sich die Teilnehmer zuerst einen generellen Überblick über den Patienten.

  2. Spezifikation
    Dann suchten sich die Therapeuten während der Spezifikation genauere Marker im Gangbild, beispielsweise auffällige Abweichungen oder bestimmte Gangphasen.

  3. Prüfung
    Durch wiederholtes Ansehen fand nun eine Prüfung der ersten Annahmen statt, in der die Teilnehmer diese bestätigten oder verwarfen.

  4. Bewertung
    Dies stand eng mit dem nächsten Schritt, der Bewertung, in Zusammenhang, in dem das Gesehene noch mit einem Adjektiv, wie beispielsweise „gut“ oder „schlecht“ versehen wurde.

  5. Interpretation
    Zuletzt fand die Interpretation statt, in der das Gesehene mit Erfahrungswerten der Therapierenden eingeordnet wurde.
Hypothesen vs. Heuristiken
Eine Beobachtung rief bei dem Autorenteam ein Stirnrunzeln hervor: Streng genommen, kann man zunächst nicht von einer „Hypothesen“-Bildung der Therapeuten ausgehen. Denn Hypothesen beschreiben immer einen (hypothetischen) Ursache-Folge-Zusammenhang. Als Beispiel nennt die Autorin folgenden Fall:

Der Therapeut sagt: „Die Besonderheit ist am Fuß, dass er eigentlich nach außen geht […]. Und meine Vermutung zumindest ist, dass das dazu führt, dass auch der Oberschenkel nach außen rotiert wird, was aber auch, wie gesagt andersherum eingeleitet werden könnte. Das kann ich noch nicht ganz einordnen.“

Da hier Ursache und Wirkung nicht eindeutig definiert werden und sogar austauschbar sind, spricht die Autorin hier von Heuristiken. Diese Heuristiken bilden zunächst einen Beobachtungsrahmen, aus dem sich dann die Hypothesenbildung herauskristallisiert. „Erst, wenn Annahmen formuliert, geprüft, bewertet und somit gedanklich weiterverfolgt und entwickelt werden, können sie einen Hypothesenstatus erreichen.“

Der Unterschied zwischen Hypothese und Heuristik ist ohne sich weiter in die Materie einzuarbeiten nicht leicht nachzuvollziehen. Auch die Autorin selbst wünscht sich mehr Literatur, die sich mit der Theorie des Begriffes „Hypothese“ beschäftigt und Definitionen sowie Systematiken zur Hypothesenbildung in der Physiotherapie herausbildet. Mehr Forschung sei hier nötig.

Grundlagenforschung ist wichtig
Der Jury zufolge handelt es sich bei dem Paper um „eine professionelle Arbeit, die ein für die Physiotherapie relevantes Thema bearbeitet, die methodisch sehr gewissenhaft durchgeführt wurde und die sich traut, Themen der beruflichen Theoriebildung im Sinne von Grundlagenforschung anzugehen.“

Wie so häufig in der Grundlagenforschung scheint die praktische Relevanz des Themas für den Laien nicht sofort ersichtlich zu sein. Grundlegende therapeutische Prozesse zu definieren und einzuordnen, ist eklatant wichtig für die weitere Forschung und damit für die Legitimation der Physiotherapie im Gesundheitssystem.

In der Physiotherapie finden viele in der Praxis nahezu selbstverständliche Prozesse statt, deren objektive Erfassung für die wissenschaftliche Arbeit alles andere als einfach ist. Vivan Gers und ihr Team machen den Prozess der Hypothesenbildung während der Ganganalyse greifbar und lassen dadurch eine neue Fragestellung entstehen, auf die weitere physiotherapeutische Forschung aufbauen kann.

Hier finden Sie die Preisträger aus dem Jahr 2019.

Daniel Bombien / physio.de

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