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Da...
Studie kritisch betrachtet
Tief durchatmen
Wirkt manuelle Therapie am Zwerchfell?
18.09.2021 • 0 Kommentare

Um den Nutzen manualtherapeutischer Interventionen am Diaphragma auf den Grund zu gehen, führten Isidro Fernandez-Lopez und seine KollegInnen eine systematische Literaturrecherche durch. Ihre Ergebnisse klingen vielversprechend: „Am Diaphragma angewendete Manuelle Therapie zeigt eine unmittelbare Verbesserung der Beweglichkeit der Rippen, der Wirbelsäule sowie der dorsalen Kette“, so die Zusammenfassung der ForscherInnen.

Was nach bahnbrechenden Erkenntnissen klingt, ist ein Paradebeispiel dafür, dass eine systemische Übersichtsarbeit nicht automatisch ein Zeichen für herausragende Evidenz ist und es keinesfalls ausreicht, nur den Abstract einer Studie zu lesen.

Von ungünstigen Annahmen und Messverfahren
In ihre Literaturrecherche inkludierten die ForscherInnen alle Studien, die den Effekt manualtherapeutischer Intervention auf „muskuloskelettaler Ebene“ untersuchten. Um möglichst viele Studien miteinzubeziehen, verzichteten sie dabei auf eine klare Definition der untersuchten ProbandInnen sowie der untersuchten Messgrößen. Die gefundenen Studien betrachten beispielsweise gesunde ProbandInnen, aber auch PatientInnen mit einer COPD oder auch lumbalen Rückenschmerzen. Je nach Studie wurde die Beweglichkeit durch unspezifische Messverfahren wie dem „Sit and Reach-Test“, dem Schober-Test oder mittels Finger-Bodenabstand gemessen.

Sit and Reach-Test


Schober-Test

Die in den ausgewerteten Studien verwendeten Messverfahren sind nicht nur vielseitig und damit schlecht vergleichbar, auch messen sie nicht, was sie vorgeben zu messen. Zum Beispiel misst der Schober- Test wider Erwarten nicht die Wirbelsäulenbeweglichkeit, was eine Studie aus dem Jahr 2012 an Morbus Bechterew Patienten demonstrierte. Das Messergebnis des Tests korrelierte hier nicht mit radiologischen Messungen der Wirbelsäulenbeweglichkeit.

Es gilt als erwiesen, dass beliebige schmerzhafte Reize am Körper die endogene Schmerzhemmung von Menschen aktivieren. Dieser Effekt sorgt in dem meisten Fällen für eine höhere Schmerzschwelle und damit zu einer erhöhten Flexibilität der ischiocruralen Muskulatur. Der „Sit and Reach Test“ bzw. Fingerbodenabstand können daher nie valide Tests für spezifische Effekte einer schmerzhaften Intervention (wie einer Zwerchfellmobilisation) sein. Die Hand in eiskaltes Wasser zu legen, hat sicherlich keinen strukturellen Effekt auf die dorsale Kette, dennoch verbessert auch dies den Fingerbodenabstand.

Der Effekt wird als konditionierte Schmerzmodulation (CPM) bezeichnet und ist auch bei oben genanntem verbessertem Schober-Test denkbar.

Was bleibt
Am Ende fällt das Augenmerk auf zwei Studien, die die Zwerchfellmobilität via Ultraschall nach einer manuellen Intervention untersuchten. Das Messverfahren ist in der Intensivmedizin etabliert, wenn auch standardisierte Verfahren bisher fehlen.

Die Zwerchfellmobilität verbesserte sich nach einer manuellen Behandlung des Zwerchfells signifikant stärker als in der Placebo-Gruppe, in der nur eine Hand auf den Brustkorb aufgelegt wurde. Wie dieser Effekt zustande kommt, muss sich in kommenden Studien zeigen. Denkbar sind neurologische Effekte, die für eine vertiefte Inspiration sorgen.

Da ein achtwöchiges Inspirations-Training ebenfalls positive Effekte auf die Zwerchfellmobilität zeigt, muss ebenfalls diskutiert werden, wie kosteneffektiv und nachhaltig eine manuelle Intervention gegenüber der Trainingstherapie abschneidet.

Letztlich bleibt aus den Ankündigungen von Isidro Fernandez-Lopez et al. nicht viel für die Praxis übrig. Außer, dass Menschen, die ihre Zwerchfellmobilität verbessern wollen ähnlich agieren sollten wie PhysiotherapeutInnen, die einen bahnbrechenden Abstract lesen: Erst einmal tief durchatmen.

Daniel Bombien / physio.de

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