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Hausbesuchen, an.
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ein gut ausgestattetes,
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ein entspanntes Arbeiten im
30-Minuten-Takt,
eine übertarifliche Bezahlung,
flexible Arbeitszeiten,...
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Was ist dran am Faszien-Hype? Und vor allem was sagt die Wissenschaft?
Auf Datensuche
Sucht man nach faszialen Verklebungen (myofascial adhesions) in der wissenschaftlichen Datenbank „PubMed“, ist es angesichts der großen medialen Aufmerksamkeit doch eher verwunderlich lediglich 61 Ergebnisse zu finden. Keine dieser Studien berichtet über „Verklebungen“ abseits von schweren Traumata oder Erkrankungen des Bindegewebes.
Die Studien zeigen myofasziale Verklebungen in der Sehne (bei Mäusen) nach Operationen der oberen Extremität mit anschließender Immobilisierung, Verklebungen im Bauchraum nach Operationen und Traumata oder Verklebung der Faszien durch genetischen Erkrankungen. Ein Fallbericht erwähnt Verklebungen in der intrinsischen Handmuskulatur inkl. Kapsel-Band-Strukturen nach einer Infektion durch einen Katzenbiss. Über Verklebungen durch einseitige Belastungen oder zu wenig ausrollen der Faszien gibt es keine Evidenz.
Auf wackeligem Fundament
In Studien und Reviews (zum Beispiel diesem hier) zum Thema „Myofascial Release“ ist häufig die Quelle „Barnes (1990)“ zu lesen, um das Vorhandensein von myofaszialen Verklebungen zu belegen. John F. Barnes gilt als Begründer der Faszientherapie. Seine Fachbücher, in denen er die Wirkweise seines „Myofascial Release“ teilweise sogar auf der Quantenebene erklärt (oder versucht zu erklären) sind keine wissenschaftlichen Publikationen, werden dennoch als Grundlagen für weitere Forschungsarbeiten rezitiert. Weitere Arbeiten beziehen sich dann wiederum auf die Arbeiten, die Barnes Grundannahme rezitieren. Ein Großteil der Forschung zum myofascial Release bauen also auf einem sehr wackeligen Fundament auf.
Tatsächlich stehen die Äußerungen von Barnes und Schülern wie Regi Boehme, dessen Bücher ebenfalls als Quellen herhalten in der Kritik. Im Jahr 2008 versuchte Barnes eine Unterlassungsklage gegen eine Gruppe von Physiotherapeuten, darunter Dr. Jason Silvernail, durchzusetzen, die seine Hypothesen wissenschaftlich anzweifelten. Wissenschaftlicher Diskurs sieht anders aus.
Zu gut zum Verkaufen, zu schlecht zum Behandeln
Ob fasziale Verklebungen außerhalb von ernsthaften Pathologien existieren oder nicht, lässt sich aus der wissenschaftlichen Datenlage also nicht erörtern. Bei der Suche nach Daten muss der sogenannten Publication-Bias bedacht werden. Studien mit dem Ergebnis „Wir haben nichts gefunden“, werden natürlich weniger veröffentlicht. Ist dies ein Grund für die wenigen Suchergebnisse auf PubMed? Nach „Hitchens‘ Rasiermesser“ müssen diejenigen Belege liefern, die eine Behauptung aufstellen. Und solange dies nicht geschieht, sollten fasziale Adhäsionen nicht als gut gemeinte Diagnose auf Physiotherapie-Verordnungen zu lesen sein.
Selbst wenn myofasziale Verklebungen ein Problem bei SchmerzpatientInnen darstellen würden, in der Physiotherapiepraxis wären diese Menschen sicherlich nicht richtig aufgehoben. Chaudry et al. berechneten bereits 2008, dass es unmöglich sein muss, Faszien mechanisch innerhalb von 20 Minuten zu verändern. Die Kräfte, die ein Mensch in diesem System bewirken kann, verformen die Struktur höchstens um ein Prozent (!) – und dabei war das hier betrachtete Modell die dünne Faszie der Nase. Eine Verformung der Fascia Lata oder der Plantarfaszie durch therapeutische Einflüsse, halten die ForscherInnen für ausgeschlossen. Ein Glück, wie jeder bei näherer Betrachtung denken wird: Würden Kräfte wie die einer Faszienrolle ausreichen, um das Bindegewebe eines Menschen zu verformen, würde so mancher Sportler bereits nach einer Trainingseinheit im wahrsten Sinne des Wortes „dahinschmelzen“.
Dem Mythos begegnen
Erkennbare Effekte auf „myofasziale Behandlungen“ etwa eine kurzfristige Schmerzreduktion oder verbesserte Beweglichkeit lassen sich durch neurophysiologische Mechanismen wesentlich plausibler erklären, als durch die mechanische Idee des „Entfilzens“ (wie es von einem der bekannteren Anbieter myofaszialer Schmerztherapie öfter mal genannt wird). Die Idee des adhärenten Bindegewebes führt zu Auswüchsen in der Therapielandschaft, die sich aufgrund der oben genannten Datenlage als Körperverletzung auslegen lassen.
TherapeutInnen müssen sich daher die Frage gefallen lassen, inwiefern PatientInnen, die mit Blutergüssen die Praxis verlassen aus medizinischer und ethischer Sicht gerechtfertigt sind. Von dem Bild, das im Kopf von Menschen entsteht, wenn sie an Filz im Körper denken, ganz zu Schweigen. Durch Aufklärung können neuromodulative Wirkweisen von Stretching, Druck und Training vermittelt werden.
Die mangelnde Datenlage zum Thema Faszienverklebungen und oben geschilderte Darstellungen bedeuten allerdings keinen Einschnitt in die Therapiemöglichkeiten. Vielmehr ermöglicht die Abkehr von einer rein "mechanischen Betrachtungsweise" ein positiveres Bild vom eigenen Körper und folglich auch einen positiveren Umgang mit selbigem. Ganz im Sinne der Physiotherapie.
Daniel Bombien / physio.de
FaszienTherapieLiebscher und BrachtStudie
-"MEINEN Patienten konnte ich damit immer helfen und Oma Müller, nachdem sie aus dem Ohrensessel gekippt ist auch; wer heilt hat Recht"
-"Natürlich zeugt es von falscher Betrachtungsweise der Faszientherapie, wenn man glaubt man könne die Faszie innerhalb einer Sitzung signifikant mechanisch verändern. Die Forschung gibt uns doch Recht. Maximal 1%, das heisst 1%x6KG=6% Veränderung!"
-"Gute Ergebnisse erzielt man natürlich nur als qualifizierter Faszientherapeut nach SchusterSchneiderMüller. Das haben die Forscher nicht in die Studie einfließen lassen."
-"Aber MIR hat die diesjährige Fortbildung nach SchusterSchneiderMüller GANZ viel gebracht."
Also eigentlich alles wie immer 😘
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M.Bo schrieb:
Die Verteidigung der Faszientherapie wird hier wahrscheinlich wieder auf folgendem Fundament geschehen :
-"MEINEN Patienten konnte ich damit immer helfen und Oma Müller, nachdem sie aus dem Ohrensessel gekippt ist auch; wer heilt hat Recht"
-"Natürlich zeugt es von falscher Betrachtungsweise der Faszientherapie, wenn man glaubt man könne die Faszie innerhalb einer Sitzung signifikant mechanisch verändern. Die Forschung gibt uns doch Recht. Maximal 1%, das heisst 1%x6KG=6% Veränderung!"
-"Gute Ergebnisse erzielt man natürlich nur als qualifizierter Faszientherapeut nach SchusterSchneiderMüller. Das haben die Forscher nicht in die Studie einfließen lassen."
-"Aber MIR hat die diesjährige Fortbildung nach SchusterSchneiderMüller GANZ viel gebracht."
Also eigentlich alles wie immer 😘
''geschmeidig werden-dehnen-aufrichtende Muskulatur auftrainieren'' vor.
Und zwar in dieser Reihenfolge.
Zum geschmeidig werden nutze ich gerne den Faszienball im Stand an der Wand. Der Druck in dieser Position in die Muskulatur kann dabei ganz genau gesteuert werden.
Ob sich das Ding dann Muskel- oder Faszienball nennt, ist mir dann eigentlich egal.
Als einfach anzuwendendes, handliches, sehr effektives und günstiges ''Eigentherapiegerät'' für den Patienten zu Hause bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Balls.
Die Rolle nutze ich allerdings nie.
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Sarah Gerbert schrieb:
Ich persönlich gehe bei den Haltungsschwächlern gern nach dem Prinzip
''geschmeidig werden-dehnen-aufrichtende Muskulatur auftrainieren'' vor.
Und zwar in dieser Reihenfolge.
Zum geschmeidig werden nutze ich gerne den Faszienball im Stand an der Wand. Der Druck in dieser Position in die Muskulatur kann dabei ganz genau gesteuert werden.
Ob sich das Ding dann Muskel- oder Faszienball nennt, ist mir dann eigentlich egal.
Als einfach anzuwendendes, handliches, sehr effektives und günstiges ''Eigentherapiegerät'' für den Patienten zu Hause bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Balls.
Die Rolle nutze ich allerdings nie.
Mit dem Minister Seehofer wurde das alles verteufelt und in den Wellnessbereich delegiert!
Seltsamer Weise kam über die betriebliche Möglichkeiten diesbezüglich neuerdings Anfragen mit steuerlicher Förderung und Minimalanteil für den Nutzer!
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Norbert Meyer schrieb:
Jahrzehnte lang wurden in der DDR Physiotherapien Verklebungen mittels Massagen+ Pelosepackungen - Bindegewebe - Colonmassagen angewendet, deshalb konnten PT( die Ossis) alle massieren!
Mit dem Minister Seehofer wurde das alles verteufelt und in den Wellnessbereich delegiert!
Seltsamer Weise kam über die betriebliche Möglichkeiten diesbezüglich neuerdings Anfragen mit steuerlicher Förderung und Minimalanteil für den Nutzer!
Keiner der PT hat hierbei etwa die Fließrichtung von Venen und Lyphgefäßen respektiert. Ausnahmslos alle, die ich beobachten konnte, haben völlig wahllos an den Beinen hoch und runter gerollt, ohne hierbei eine Druckveränderung vorzunehmen, wenn gegen die Fließrichtung gerollt wurde. Selbst heute hat es sich nur wenig herumgesprochen, dass man wenigstens die Fließrichtung beachten sollte, wenn man mit der Fascienrolle arbeitet. Soviel zur Kritik an dieser Methode.
Dass die Behandlung der Faszien, egal ob mit der Faszienrolle, BGM-Techniken oder osteopathischen Behandlungsansätzen dennoch wirkungsvoll sein kann, kann jeder an sich selbst erfahren, indem er z.B. den FBA vor und nach Behandlung untersucht. Genauso positiv sind die Effekte, wenn man es mit Medical Flossing oder einer Behandlung der Fußreflexzonen probiert. Ebenso kann man mit der Fußsohle mit hohem Druck etwa eine Minute lang über einen harten Golfball rollen (es muss keine überteuerter "Faszienball" sein!), um anschließend einen deutlich erweiterten Bewegungsumfang in den Beinen festzustellen.
Man sollte nur wissen, dass bei allen beschriebenen Fällen die beschriebenen Effekte vorübergehender Natur sind. Sicher werden hierbei keine "Verklebungen" gelöst. Diese Annahme ist geradezu absurd und wirft kein gutes Licht auf unseren Berufsstand, wenn sie von PT geäußert werden. Wenn Laienprediger, wie Herr Liebscher - der ohnehin nur alles Mögliche nachplappert und zu Geld macht, was er irgendwo aufgeschnappt hat - solche Dinge behaupten, mag es ja egal sein. PT sollten aber lieber erst einmal nachdenken, ehe sie eine Tonusreduktion als Lösung von Verklebungen anpreisen.
Bleibt gesund und laßt Euch impfen!
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MikeL schrieb:
Was mich beim Aufkommen der Faszienrollen seinerzeit am meinsten fasziniert hat, ist der Umstand, dass dieser Hype selbst bei gestandenen und langjährig berufserfahrenen Therapeuten das Hirn hat aussetzen lassen. Ich erinnere mich, als ich 2008 als Teambetreuer auf den Deutschen Leichtathletik Meisterschaften in Nürnberg war. Hinter dem Stadion gab es einen Aufwärmplatz, auf dem insbesondere die großen Vereine ihre PT-Stationen aufgebaut hatten. In praktisch jedem zweiten Pavillon sah man Sportler und Sportlerinnen auf den Therapieliegen, die von ihren PT unter Einsatz großer Kraft mit Faszienrollen bearbeitet wurden. Aus der überwiegenden Zahl der Pavillons hörte man die "Patienten" hier vor Schmerzen schreien und brüllen.
Keiner der PT hat hierbei etwa die Fließrichtung von Venen und Lyphgefäßen respektiert. Ausnahmslos alle, die ich beobachten konnte, haben völlig wahllos an den Beinen hoch und runter gerollt, ohne hierbei eine Druckveränderung vorzunehmen, wenn gegen die Fließrichtung gerollt wurde. Selbst heute hat es sich nur wenig herumgesprochen, dass man wenigstens die Fließrichtung beachten sollte, wenn man mit der Fascienrolle arbeitet. Soviel zur Kritik an dieser Methode.
Dass die Behandlung der Faszien, egal ob mit der Faszienrolle, BGM-Techniken oder osteopathischen Behandlungsansätzen dennoch wirkungsvoll sein kann, kann jeder an sich selbst erfahren, indem er z.B. den FBA vor und nach Behandlung untersucht. Genauso positiv sind die Effekte, wenn man es mit Medical Flossing oder einer Behandlung der Fußreflexzonen probiert. Ebenso kann man mit der Fußsohle mit hohem Druck etwa eine Minute lang über einen harten Golfball rollen (es muss keine überteuerter "Faszienball" sein!), um anschließend einen deutlich erweiterten Bewegungsumfang in den Beinen festzustellen.
Man sollte nur wissen, dass bei allen beschriebenen Fällen die beschriebenen Effekte vorübergehender Natur sind. Sicher werden hierbei keine "Verklebungen" gelöst. Diese Annahme ist geradezu absurd und wirft kein gutes Licht auf unseren Berufsstand, wenn sie von PT geäußert werden. Wenn Laienprediger, wie Herr Liebscher - der ohnehin nur alles Mögliche nachplappert und zu Geld macht, was er irgendwo aufgeschnappt hat - solche Dinge behaupten, mag es ja egal sein. PT sollten aber lieber erst einmal nachdenken, ehe sie eine Tonusreduktion als Lösung von Verklebungen anpreisen.
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