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Die jüngste Untersuchung zum Thema befasste sich nun mit der Fragestellung, welchen Einfluss die DRA auf Rücken-, Becken- und/oder abdominale Schmerzen hat. Außerdem wurde die Bauchmuskelstärke ermittelt und Beckenbodenprobleme erfasst.
Methodik
In der Studie wurden insgesamt 72 Frauen nach Entbindung eingeschlossen. Die Hälfte der Probandinnen hatte eine Rektusdiastase. Die Gruppen wiesen bis auf die DRA nahezu keine Unterschiede zueinander auf. Ein Merkmal der Güte dieser Studie. Gemessen wurde die isometrische Rumpfflexion. Diese Methode hat eine sehr gute Test-Retest-Genauigkeit. Über einen Fragebogen wurden die Probandinnen zu Schmerzzuständen im Bauch, Beckenring und unteren Rücken sowie zu Beckenbodenbeschwerden wie Inkontinenz befragt.
Muskelkraft
Die maximale isometrische Kraft unterschied sich zwischen den Gruppen. Allerdings nur als eine Tendenz. Frauen ohne Rektusdiastase konnte durchschnittlich fünf bis 12 Newtonmeter mehr Kraft aus den Bauchmuskeln entwickeln. Doch die Ergebnisse streuten so stark, dass sich keine klare statistische Signifikanz darstellen ließ. Somit ist keine eindeutige Aussage darüber zu treffen, ob die Muskelkraft nach einer Entbindung mit der Diastase zusammenhängt.
Schmerz
Auch bei den Schmerzphänomenen zeigte sich keine statistische Signifikanz. Die DRA führte nicht häufiger zu Beschwerden. Die Ausnahme ist abdominaler Schmerz. Doch wie bei der Rumpfbeugekraft zeigten sich Tendenzen.
Beckenbodenprobleme
Unter Beschwerden des Beckenbodens litten Frauen mit Rektusdiastase genau so häufig wie die Frauen ohne DRA.
Fazit
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine postnatale Rektusdiastase ein häufiges Phänomen ist. Es lassen sich aber keine klaren Zusammenhänge mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit auf Beschwerden in umliegenden Körperregionen ermitteln. Ebenfalls konnte keine Verbindung der Kraft der Bauchmuskeln mit der Diastase festgestellt werden.
Der vollständige Artikel in ScienceDirect finden Sie hier.
Martin Römhild / physio.de
BauchmuskelnBeckenbodenRückenSchmerzenKraftStudie
Die Rückenschmerzen, unter denen diese Patienten leiden, kann man übrigens unterstützend sehr gut mit einem Sommernierengurt reduzieren, wenn dieser sehr stramm über den unteren Bauch angelegt wird. Im Gegensatz zu einem Lumbotrain, bei dem die Patienten im Sommer wie ein Spanferkel schwitzen und der beim Hinsetzen gern nach oben rutscht und auf die unteren Rippen drückt, bleibt der Sommernierengurt beim Sitzen stabil an seinem Platz, weil er sich besser an die Körperoberfläche anpasst. Schwitzen tut man in ihm auch deutlich weniger. Besser wäre natürlich eine Reduktion des Bauchumfanges ;-)
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M.Bo schrieb:
Jetzt wäre es doch mal interessant eine Population zu untersuchen, die keine strukturellen Probleme hat, aber trotzdem Rückenschmerzen 🥸.
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Mus Musculus schrieb:
@M.Bo Ich dachte, das sei schon vielfach getan worden.
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M.Bo schrieb:
@Mus Musculus Das dachte ich auch. Trotzdem philosophiert die halbe Therapiewelt immernoch auf mikroskopischem Level über strukturelle Defizite die vermeintlich Rückenschmerzen verursachen.
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Problem beschreiben
MikeL schrieb:
Jetzt wäre es doch mal interessant, eine Population zu untersuchen, bei der die Rectusdiastase keine Folge einer Schwangerschaft, sondern einer ernährungsbedingten Vergrößerung des Bauchumfanges ist. Bei diesen Menschen besteht das Ursache der Ruptur entlang der Linea alba nicht nur wenige Monate, sondern regelmäßig über viele Jahre. Über die lange Zeit treten dann deutlich stärkere Probleme auf. Wenn die Bauchdecke aufgrund der Überdehnung und Ruptur keine Unterstützung des Verdauungstraktes mehr bereitstellt, zieht es die untere LWS aufgrund der Verbindung von Sigmoid und Caecum mit L4 und L5 und den ISG zwangsläufig nach ventral. Die Folge ist eine Beckenkippung und eine sich über die Jahre verstärkende LWS-Hyperlordose, die sehr häufig eine Spinalkanalstenose und sicher eine frühzeitige Arthrose der Facettgelenke nach sich zieht.
Die Rückenschmerzen, unter denen diese Patienten leiden, kann man übrigens unterstützend sehr gut mit einem Sommernierengurt reduzieren, wenn dieser sehr stramm über den unteren Bauch angelegt wird. Im Gegensatz zu einem Lumbotrain, bei dem die Patienten im Sommer wie ein Spanferkel schwitzen und der beim Hinsetzen gern nach oben rutscht und auf die unteren Rippen drückt, bleibt der Sommernierengurt beim Sitzen stabil an seinem Platz, weil er sich besser an die Körperoberfläche anpasst. Schwitzen tut man in ihm auch deutlich weniger. Besser wäre natürlich eine Reduktion des Bauchumfanges ;-)
Eine Menge kostenloses Anschauungsmaterial gibt es wieder im Sommer im Freibad
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MikeL schrieb:
mbone schrieb am 21.05.2022 14:34 Uhr: Eine Menge kostenloses Anschauungsmaterial gibt es wieder im Sommer im Freibad
Oder am Ballermann! sunglasses
Nebenbei weiß man eigentlich, dass Rückenschmerzen fast immer ein multifaktorielles Geschehen und nur sehr selten eindimensional zu erfassen sind.
Es bleibt die wenig überraschende Erkenntnis, dass eine Rektusdiastase allein kein Problem sein muss. Immerhin....
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Shakespeare schrieb:
Für mich stellt sich auch die Frage ob die isometrische Rumpfflexion ein guter Test dafür ist, das recht komplexe Bauchmuskelsystem auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Ebenso haben Bauchmuskeln in Bezug auf die stabilsierende Wirbelsäulenfunktion ja eher in der aufrechten Position ihre Aufgaben und weniger den Job, den Rumpf zu beugen.
Nebenbei weiß man eigentlich, dass Rückenschmerzen fast immer ein multifaktorielles Geschehen und nur sehr selten eindimensional zu erfassen sind.
Es bleibt die wenig überraschende Erkenntnis, dass eine Rektusdiastase allein kein Problem sein muss. Immerhin....
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Problem beschreiben
mbone schrieb:
Das von MikeL beschriebene Phänomen sieht man häufig bei bauchbetonten Männern über 50
Eine Menge kostenloses Anschauungsmaterial gibt es wieder im Sommer im Freibad
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