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Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) berichtet in seinem gerade erschienenen Report weiter, dass beispielsweise ein verschreibungspflichtiges Fertigarzneimittel Ende 2022 im Schnitt 1.763 Euro pro Packung kostete, das sind 40 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Patentgeschützte Arzneimittel hätten im Vergleichszeitraum gar um 44 Prozent auf durchschnittlich 20.631 Euro pro Packung zugelegt.
Patentschutz als Kostentreiber
Patentschutz gilt in der Regel für 20 Jahre, muss jedoch schon früh im Entwicklungsprozess eines Arzneimittels beantragt werden. Ergänzt durch ein „ergänzendes Schutzzertifikat“ gelten in Europa für neue Medikamente auf dem Markt durchschnittlich zwölf Jahre Exklusivitätsschutz. Erst danach dürfen Generika zu deutlich niedrigeren Erstattungspreisen verkauft werden. Die hohen Entwicklungskosten werden von Seiten der Hersteller als Rechtfertigung für die hohen Preise angeführt.
Jens Martin Hoyer, Vize-Vorsitzender des AOK-Bundesverbandes, fordert Markteingriffe, die über die Wirksamkeit des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes hinausgehen. So solle der bis Ende 2023 befristete Herstellerabschlag von zwölf Prozent zunächst verlängert werden. Aber auch die Mehrwertsteuer für Medikamente müsse gesenkt werden. Außerdem sollten die Hersteller die Preise für Medikamente zwischen Markteinführung und Vereinbarung eines Erstattungspreises nicht mehr frei bestimmen dürfen.
Interessante Vergleichsdaten
Im gleichen Zeitraum
- • stiegen die Ausgaben für Heilmittel um 113 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro.
O.G. / physio.de• stiegen die Ausgaben für Physiotherapie um 105 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro.
• stieg die Wirtschaftskraft Deutschlands (das Bruttoinlandsprodukt) um 38 Prozent.
• stiegen die Gehälter in Deutschland durchschnittlich um 28 Prozent.
• betrug der Kaufkraftverlust elf Prozent.
KostenMedikamenteGesundheitswesenWIdO
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