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internationale wissenschaftliche Elite der Frauen in Deutschland zeigen». Die Studentinnen aus 115 Ländern wollen 100 Tage lang mit 200 Dozentinnen aus 60 Ländern gemeinsam lernen und forschen.
Die Frauenuniversität bietet dafür sechs Projektbereiche zu
Arbeit, Information, Körper, Migration, Stadt und Wasser. Die Seminare werden an den Universitäten in Hannover, Bremen, Clausthal, Hamburg und Kassel sowie der Fachhochschule Nordostniedersachsen in Suderburg erteilt. Die Berliner Humboldt Universität organisiert dazu
eine virtuelle Hochschule im Internet (www.vifu.de). Präsidentin Neusel kommt es auf «den anderen Blick der Frauen für Themen an». Gerade weil sie vielfach nur schwer in männlich dominierte Institutionen vorgelassen würden, hätten «sie auch in den Hochschulen einen anderen Blick für Probleme entwickelt».
Die Frauenuniversität soll sie fördern und die knapp 200 deutschen Studentinnen sehen, dass Frauen auch in der Universität Erfolg haben können. Ihr Anteil an den Spitzenpositionen in Forschung und Lehre liege «in Deutschland wie in den anderen Industrieländern weit hinter
dem in den Entwicklungsländern zurück», sagt Neusel. Nur 5,9 Prozent der führenden Stellen in deutschen Hochschulen sind nach jüngsten Statistiken mit Frauen besetzt. In der Türkei sind es immerhin 21,5 Prozent.
Um das zu ändern, braucht Deutschland auch eine Frauenuniversität, ist Präsidentin Neusel überzeugt. Zwar sei «seit der Hochschulreform in den siebziger Jahren die best ausgebildete Generationen von Frauen herangewachsen, die es je in Deutschland gegeben habe». Doch «trotz der vielen Bemühungen durch Förderprogramme» hätten Frauen in der Hochschule keine Chance, sagt Neusel. Beispiele prominenter amerikanischer Absolventinnen von Frauenuniversitäten wie Hilary Clinton und Madeleine Albright zeigten die Möglichkeiten. Auch «viele koreanische Studentinnen, die an Universitäten mit Frauen lernten» seien in Spitzenpositionen aufgerückt. In Universitäten mit Männern hingegen werde den Frauen «die Weiblichkeit wie ein Korsett übergestülpt». Schon an den Schulen beginne das Problem wenn die Mitschüler den Mädchen sagten, «ihr könnt das nicht mit den Computern». Von einer spezifisch weiblichen Wissenschaft hält Präsidentin Neusel hingegen nichts: «Ich bin nicht der Meinung, dass
Frauen es besser machen.»
Die Internationale Frauenuniversität ist ein Projekt der Weltausstellung EXPO 2000. Sie kostet rund 16 Millionen Mark und wird maßgeblich vom Bundesforschungsministerium mit sechs Millionen Mark und vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium mit fünf Millionen Mark gefördert. 18 weitere Institutionen unterstützen die Frauenuniversität, etwas was ohne die Weltausstellung nicht möglich gewesen wäre, sagt Neusel: «Für viele sind wir deren EXPO-Projekt.» Derweil laufen schon die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Universität. Geplant ist ein einjähriges aufbauendes Studium «mit einem hochqualifizierten Lehrangebot in technischen Naturwissenschaften und Medizin».
Quelle: Red-dienst/ Hannover (ddp-Korrespondent Florian Frank)
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