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Therapiemethoden
Neurodynamische Mobilisation bei zervikaler Radikulopathie
Die Effekte von Neurodynamik-Übungen auf Lebensqualität, Schmerz und Mobilität
08.05.2023 • 1 Kommentar

Es gibt viele Ursachen für Radikulopathien der oberen Extremität. Neben dem Thoracic Outlet Syndrom, sind zervikale Kompressionen der häufigste Grund. Nachdem bereits Ergebnisse zur Effektivität von Slump-Sliders und Tensioners bei lumbalen Radikulopathien veröffentlicht wurden, befasste sich nun eine pakistanische Forschungsgruppe mit der HWS. Aus einer Studie entstanden gleich zwei Veröffentlichungen. Einmal zur Lebensqualität und Kraft der Nackenmuskeln im „BioMed Research International Journal“ und zu Schmerz und Mobilität in PLOS ONE.

Methodik
Die randomisiert kontrollierte Studie betrachtete 88 Personen mittleren Alters mit zervikaler Radikulopathie. Einzig die BehandlerInnen konnten nicht verblindet werden. Alle beteiligten WissenschaftlerInnen und PatientInnen wussten nicht, in welcher Behandlungsgruppe sie sich befanden. Verglichen wurde die Kombination von isometrischen Nackenübungen mit Medianus-Slidern gegenüber isometrischen Nackenübungen ohne Medianus-Slidern.

Durchführung
Die angewandte Slidertechnik für den Nervus Medianus entstammt der Beschreibung des bekannten Schmerzwissenschaftlers David S. Butler.

Die KollegInnen der Physiotutors haben ein sehr leicht verständliches Video zur Ausführung erstellt. Das gelbe Band im Clip soll nur den Nervenverlauf demonstrieren und gehört nicht zur eigentlichen Übung.

Ergebnisse
Bei der Gegenüberstellung der beiden Gruppen zeigten sich in der Interventionsgruppe statistisch signifikante und klinisch relevante Vorteile gegenüber der Kontrollgruppe. Im (eingeschränkt aussagekräftigen) Kraniozervikalen Flexionstest ergaben sich beispielsweise nach zwei und vier Wochen moderate Effekte (Cohen’s d = 0.46 bzw. 0.579). Auf die Short-Form-36-Domäne der physischen Funktion hatte das Hinzufügen der Slider in den ersten zwei Wochen keinen Einfluss (d=0.165). Nach vier Wochen stellte sich ein moderater Effekt ein. Die größte Verbesserung zeigte sich beim allgemeinen Gesundheitsempfinden (d=0.964).

Beim Neck-Disability-Index, bei Schmerz sowie der Beweglichkeit der Halswirbelsäule ergaben sich keine Zwischengruppenunterschiede. Eine Übersicht aller untersuchten Endpunkte findet sich in den Anhängen der beiden frei zugänglichen Veröffentlichungen.

Limitation
Verwunderlich ist, dass isometrische Nackenübungen zum Einsatz kamen, statt die deutlich mehr empfohlenen dynamischen Ausführungen zu verwenden. Somit sind die Ergebnisse unter Vorbehalt zu betrachten.

Klinische Bedeutung
Da es sich bei den Medianus-Slidern um eine einfache Übung handelt, die von Betroffenen selbstständig ausgeführt werden kann, ist es eine ressourcenschonende Intervention. Somit ist selbst diese noch „dünne“ Datenlage als Grundlage akzeptabel, um den Einsatz dieser neurodynamischen Mobilisationstechnik zur Standardversorgung hinzuzufügen.

Fazit
Bisher lagen nur wenige Arbeiten zur Neurodynamik bei zervikaler Radikulopathie vor. Eine Meta-Analyse oder ein Review konnten noch nicht erstellt werden. Die hier vorliegende Arbeit bildet auf methodisch gutem und qualitativ akzeptablem Niveau eine Erweiterung der bisherigen Erkenntnisse.

Martin Römhild / physio.de

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HWSNervenSchmerzenMobilitätTherapiemethodenStudie


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hgb
08.05.2023 14:04
Nun, wenn das Sherrington - Gesetz stimmt, sind die isometrischen Übungen genau richtig, es geht ja um Tonusminderung. Beschäftigt man sich damit, wird man auf die Scalenus-Triggerpunkte kommen, die neurol. Phänomene vortäuschen können. Mobilisierende Übungen bei einem zu hohen Tonus in den HWS-Muskeln hebelt mehr auf die Bandscheiben und die Wirbelgelenke. Daher zur Vermeidung auch Arlen-Übungen, alles also nicht neu. Hör- und Sehbeeinträchtigungen gilt es abzuklären, Monotonie am Wischtelefon oder Bildschirm zu mindern. mfg hgbblush
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Nun, wenn das Sherrington - Gesetz stimmt, sind die isometrischen Übungen genau richtig, es geht ja um Tonusminderung. Beschäftigt man sich damit, wird man auf die Scalenus-Triggerpunkte kommen, die neurol. Phänomene vortäuschen können. Mobilisierende Übungen bei einem zu hohen Tonus in den HWS-Muskeln hebelt mehr auf die Bandscheiben und die Wirbelgelenke. Daher zur Vermeidung auch Arlen-Übungen, alles also nicht neu. Hör- und Sehbeeinträchtigungen gilt es abzuklären, Monotonie am Wischtelefon oder Bildschirm zu mindern. mfg hgb[emoji]blush[/emoji]
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hgb schrieb:

Nun, wenn das Sherrington - Gesetz stimmt, sind die isometrischen Übungen genau richtig, es geht ja um Tonusminderung. Beschäftigt man sich damit, wird man auf die Scalenus-Triggerpunkte kommen, die neurol. Phänomene vortäuschen können. Mobilisierende Übungen bei einem zu hohen Tonus in den HWS-Muskeln hebelt mehr auf die Bandscheiben und die Wirbelgelenke. Daher zur Vermeidung auch Arlen-Übungen, alles also nicht neu. Hör- und Sehbeeinträchtigungen gilt es abzuklären, Monotonie am Wischtelefon oder Bildschirm zu mindern. mfg hgbblush



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