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Rat vom Teledoktor
Zweitmeinung reduziert die Anzahl der Wirbelsäuleneingriffe um fast die Hälfte.
21.04.2016 • 0 Kommentare

Die Zahl der operativen Eingriffe an der Wirbelsäule hat sich zwischen den Jahren 2006 und 2014 auf bundesweit gut 780.000 mehr als verdoppelt. Dennoch ist nicht jede Operation nach Einschätzung von Experten notwendig.

Zum kürzlich stattgefundenen Tag der Rückengesundheit empfiehlt die Barmer GEK daher den Betroffenen, vor einem möglichen Eingriff die Meinung eines zweiten Experten einzuholen. "Vor einer Rückenoperation ist eine Zweitmeinung sinnvoll, um vorschnelle oder unnötige Eingriffe zu vermeiden. Bislang hat rund die Hälfte der Rückenpatienten, die über uns eine Zweitmeinung angefordert haben, auf eine Wirbelsäulen-OP verzichtet", erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.

Die Krankenkasse bietet ihren Versicherten umfangreiche Beratung und ein professionelles Zweitmeinungsverfahren an. Bei Bedarf vermittelt der sogenannte Teledoktor der Krankenkasse den Patienten zu einem Rückenspezialisten. Der telefonische Berater ermöglicht in der Regel innerhalb einer Woche den Zweitmeinungstermin, sichtet bisherige Befunde und Therapieempfehlungen und berät über Behandlungsoptionen.

"Nutzen und Risiko müssen genau abgewogen werden. Eine Rücken-OP führt oft eben nicht zur wünschenswerten Schmerzfreiheit", weiß Marschall. Stattdessen folge vermehrt ein weiterer Eingriff. So erhielten etliche Patienten, die zunächst einen Bandscheibeneingriff hatten, ein bis zwei Jahre später eine weitere OP, bei der die Wirbel versteift würden. Bei den Versicherten der Barmer-Krankenkasse ist die Zahl dieser Folgeeingriffe seit dem Jahr 2006 um 137 Prozent auf 510 Fälle im Jahr 2013 gestiegen.

NUR / physio.de

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