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dazu aufruft, auf den letzten Metern des Referentenentwurfes Druck auf die politischen Entscheider aufzubauen. Druck, um doch noch die Vollakademisierung des Physiotherapeuten zu erreichen.• Pressemitteilung,
• Kampagnenplakaten und
• Kampagnenbox
Rückzugsgefecht statt letztem Halali
Doch angesichts des Auftretens der Vorsitzenden von Physio-Deutschland beim letzten „SHV‑Konkret“ in Leipzig und so mancher ihrer halböffentlichen Äußerungen auf der Messe („Des Ding is durch.“) beschleicht uns eher eine Anmutung von gesichtswahrendem Rückzugsgefecht, denn letztem Halali.
Was den interessierten Beobachter auch nicht weiter verwundern dürfte. Würden doch die Bundesländer die Zeche einer Vollakademisierung zu bezahlen haben und dort herrscht – vorsichtig ausgedrückt – große Zurückhaltung ob dieser Vorstellung. Nicht zuletzt aus Bayern kam daher diesbezüglich Widerstand (wir berichteten). Zusätzlich vermeldete jüngst die Ärztezeitung, dass „die Gesundheitspolitiker der Ampel […] wenig Bereitschaft [zeigen], für das Vorhaben zu kämpfen.“
Des Weiteren scheint ebenfalls eine Veranstaltung im Berliner Marriott-Hotel bei den Verantwortlichen im Gesundheitsministerium (BMG) Eindruck hinterlassen zu haben. Im Anschluss an die Veranstaltung befragt „Was er denn nun mitnehme“, gab der verantwortliche Unterabteilungsleiter im BMG u. a. zu Protokoll: „Es ist ein wichtiges Anliegen bei der Ausbildungsreform die Blinden- und Sehbehinderten zu berücksichtigen“. Und deren Verband sieht das Thema "Hochschule für Blinde“ eher kritisch (wir berichteten).
Bröckelnde Allianzen
Ein weiterer Umstand, der uns an den Erfolgsaussichten der Kampagne zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass sich sowohl der IFK als auch der VPT mittels einer gleichlautenden Presseerklärung aus dem „Bündnis Therapieberuf an die Hochschulen“ zurückziehen. Als Gründe hierfür werden unüberbrückbare Differenzen in der Ausgestaltung der Kampagne genannt; von „Diskreditierung der Reform des Berufsgesetzes“ und „Distanzierung von der Art der Kommunikation“ ist die Rede. Gleichwohl betonen beide Verbände, wie wichtig ihnen ein Festhalten an dem Ziel der Vollakademisierung sei.
Nur leider war dies nun schon in kürzester Zeit das zweite Mal, dass Physio-Deutschland nicht – wie in den letzten Jahren üblich und erfolgreich – zusammen mit IFK und VPT mit einer Stimme sprach. Auch schon bei dem leidigen Thema Hard- und Softwarepauschale Videotherapie war dies nicht der Fall (wir berichteten).
Eindruck des Autors
Erinnerungen an dunkle Zeiten werden wieder wach. Zeiten, in denen die Verbände mehr gegeneinander kämpften statt gemeinsam für die Sache zu streiten. Damals als es im Jahre 2016 zum Beispiel mehr als 45 verschiedene regionale Verhandlungsgremien in Sachen Preisverhandlungen gab – alle vergütet mit Aufwandsentschädigung und Reisekostenpauschale für ein Verhandlungsergebnis innerhalb der sog. Grundlohnsummenentwicklung. Heute unvorstellbar, damals leider Realität.
Und so mögen die mahnenden Worte des großen Wilhelm Busch hier hoffentlich fehl am Platze sein: „Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!“
Friedrich Merz / physio.de
PS:
Natürlich haben wir die Verbände IFK und VPT nach den näheren Gründen für den Ausstieg aus dem Bündnis schriftlich befragt. Deren Antworten lesen Sie hier.
AkademisierungVerbändeAktionIFKVPTZVK
Ich ziehe einen Zaun um Bayern und trete aus.
Typisch Deutsch.
Grüße an alle, die in den 60ern geboren wurden. Damals wusste man es schon.
Nice friday.
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helmingas schrieb:
Unfassbar. Ade D. ADE Verband.
Ich ziehe einen Zaun um Bayern und trete aus.
Typisch Deutsch.
Grüße an alle, die in den 60ern geboren wurden. Damals wusste man es schon.
Nice friday.
Die Reformschritte hätten bereits vor 20 Jahren umgesetzt und in einen Kontext eingebettet sein müssen. Niemand braucht eine Akademisierung, wenn die Berufsaussichten derart trübe sind. Man denke nur daran, dass die Rahmenbedingungen (Bezahlung, Autonomie, HMK) schon jetzt und unabhängig von der Ausbildung unzumutbar sind. Die Frage lautet also eher, warum überhaupt jemand die Ausbildung zum PT machen sollte, egal ob Studium oder Ausbildung.
Man hat es also versäumt, den ersten Schritt vor dem dritten zu machen und die Rahmenbedingungen zu schaffen. In der Folge kam es naturgemäß zu Auseinandersetzungen, wie der richtige Weg auszusehen hat.
Die Verbände vertreten in dieser Frage ihre Mitglieder, deren Interessen unterschiedlich sind.
Das muss man aushalten und nennt sich Demokratieprinzip (Art.20 GG).
Wer beklagt, dass die Verbände "mal wieder" uneinig sind, beschreibt lediglich unterschiedliche Interessenvertretungen.
Die Frage ist doch, warum man ohne Sinn und Verstand im Schulterschluss mit der Politik in eine Debatte taumelt, die angesichts der Rahmenbedingungen gar keine Lösung erbringen kann?
Falsche Debatte zur falschen Zeit bei nicht kompatiblen Rahmenbedingungen - hier ist nicht die Akademisierung gescheitert, sondern hier wurden die Folgen von 30 Jahren verpennter Reformen mit einem Schlag sichtbar.
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Horatio72 schrieb:
Ich bin ehrlich gesagt nicht bös drum das es nicht kommt. Was nutzt es mir wenn die Strassen erneuert und verbessert werden wenn mein Auto nicht läuft. Fand die ganze Zeit irgendwie das Thema am Ziel vorbei. Vielleicht gibt es ja jetzt wieder Ressourcen sich um Sachen zu kümmern die das Berufsbild attraktiver machen. ;)
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Jens Uhlhorn schrieb:
Aus meiner Sicht ist das gesamte Vorhaben komplett vor die Wand gefahren worden. Die Schuld tragen ganz sicher nicht die Verbände allein.
Die Reformschritte hätten bereits vor 20 Jahren umgesetzt und in einen Kontext eingebettet sein müssen. Niemand braucht eine Akademisierung, wenn die Berufsaussichten derart trübe sind. Man denke nur daran, dass die Rahmenbedingungen (Bezahlung, Autonomie, HMK) schon jetzt und unabhängig von der Ausbildung unzumutbar sind. Die Frage lautet also eher, warum überhaupt jemand die Ausbildung zum PT machen sollte, egal ob Studium oder Ausbildung.
Man hat es also versäumt, den ersten Schritt vor dem dritten zu machen und die Rahmenbedingungen zu schaffen. In der Folge kam es naturgemäß zu Auseinandersetzungen, wie der richtige Weg auszusehen hat.
Die Verbände vertreten in dieser Frage ihre Mitglieder, deren Interessen unterschiedlich sind.
Das muss man aushalten und nennt sich Demokratieprinzip (Art.20 GG).
Wer beklagt, dass die Verbände "mal wieder" uneinig sind, beschreibt lediglich unterschiedliche Interessenvertretungen.
Die Frage ist doch, warum man ohne Sinn und Verstand im Schulterschluss mit der Politik in eine Debatte taumelt, die angesichts der Rahmenbedingungen gar keine Lösung erbringen kann?
Falsche Debatte zur falschen Zeit bei nicht kompatiblen Rahmenbedingungen - hier ist nicht die Akademisierung gescheitert, sondern hier wurden die Folgen von 30 Jahren verpennter Reformen mit einem Schlag sichtbar.
Aber die mittlerweile wichtigste Frage haben Bündnis und Verbände bis heute nicht beantwortet: Wie sieht es mit einer Ausbildungsvergütung aus? Hier zeigt sich der Unwille der Fachschulen in freier Trägerschaft sich Krankenhäusern anzugliedern. Damit gibt es ein strukturelles Problem, welches zu der aktuellen Situation führt. Aber ohne Ausbildungsvergütung wird es mit dem Nachwuchs schwierig, auch in der Akademisierung.
Die Verbände haben mit der Vollakademesierung ein falsches Pferd geritten. Und wie es aussieht, bald ein totes.
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Einzelausgaben - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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Okal schrieb:
Dass etwas passieren muss zeigt die aktuelle Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit. Der Wert 3 wäre der maximale Wert und damit die höchste Gesamteinstufung eines Engpasses. Auch interessant ist, dass wir als Spezialisten eingestuft werden.
Einzelausgaben - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Okal Wir werden aber nicht wie Spezialisten (ca.4200€) bezahlt.
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Okal schrieb:
@Jens Uhlhorn Genau. In der Gewichtung der Modellpraxis zur Vergütungsverhandlung müssten Spezialistengehälter berücksichtigt werden.
D.Hallervorden
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helmingas schrieb:
@Jens Uhlhorn spezialisten: Leute, die 100 Liebesstellungen kennen, aber keinen Partner haben.
D.Hallervorden
Doch, meine MA schon!
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MikeL schrieb:
@Jens Uhlhorn
Doch, meine MA schon!
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Okal schrieb:
Vor zwei Jahren hat das BMG mit seinem Arbeitspapier schon klar die Richtung der Ausbildungsreform vorgezeichnet. Herr Spahn wörtlich dazu: „Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer."
Aber die mittlerweile wichtigste Frage haben Bündnis und Verbände bis heute nicht beantwortet: Wie sieht es mit einer Ausbildungsvergütung aus? Hier zeigt sich der Unwille der Fachschulen in freier Trägerschaft sich Krankenhäusern anzugliedern. Damit gibt es ein strukturelles Problem, welches zu der aktuellen Situation führt. Aber ohne Ausbildungsvergütung wird es mit dem Nachwuchs schwierig, auch in der Akademisierung.
Die Verbände haben mit der Vollakademesierung ein falsches Pferd geritten. Und wie es aussieht, bald ein totes.
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Die Teilakademisierung wird zu mehr Spaltung und Verwirrung bei Patienten führen. Es wird sich eine zwei-Klassen Therapeutenlandschaft entwickeln. Sofern die akademischen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben erhalten, was meiner Meinung nach das mindeste wäre, wenn man schon studiert. Ansonsten hat sich am Status Quo nichts verändert und das Studium hätte nach dieser "Reform" letztendlich keinen Mehrwert
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harald241 schrieb:
Was ist an diesen Weg denn konkret falsch? Vielleicht mal etwas weniger konservativ eingestellt sein und offen für wirkliche Reformen? Nirgends wo anders gibt es diese Idee der Teilakademisierung. Kein Interesse an internationale Anpassung? Gänzlich ausblenden und ignorieren, dass andere Länder bereits Vollakademisiert sind und der Übergang gut funktioniert hat? Man hält so gerne an alte Strukturen fest, das Problem liegt womöglich in dem Fehlverständnis des physiotherapeutischen Berufs, welchen man gerne als Handwerker darstellt. Und Akademisch ist ja für viele = Theorie, Ausbildung hingegen = Praktik.
Die Teilakademisierung wird zu mehr Spaltung und Verwirrung bei Patienten führen. Es wird sich eine zwei-Klassen Therapeutenlandschaft entwickeln. Sofern die akademischen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben erhalten, was meiner Meinung nach das mindeste wäre, wenn man schon studiert. Ansonsten hat sich am Status Quo nichts verändert und das Studium hätte nach dieser "Reform" letztendlich keinen Mehrwert
Dem würde ich prinzipiell zustimmen, wäre da nicht der Umstand, dass das Studium zum Physiotherapeuten in Deutschland auf einem, sagen wir mal recht armseligen Niveau stattfindet und nach meiner Überzeugung mit dem benachbarten Ausland noch immer nicht mithalten kann. Schon in den Neunzigern des letzten Jahrhunderts habe ich immer wieder die niederländischen Physios wegen ihres auffälligen Wissensvorsprunges gegenüber den deutschen Teilnehmern meiner Kurse bewundert. Heute stelle ich dagegen fest, dass die deutschen Bsc-Physios gegenüber den vermeintlich schlechter, weil "handwerklich" ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen diesen Wisensvorsprung absolut nicht besitzen und z.B. in den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Trainingslehre genauso unbeleckt sind, wie die Normal-Physios ohne akademischen Abschluss.
Warum es noch immer nicht gelungen ist, die akademisch ausgebildeten Physios mit den gleichen praktischen Fertigkeiten ins Berufsleben zu entlassen, die zumindest bei den an staatlichen Schulen bei den traditionell ausgebildeten Physios eine Selbstverständlichkeit sind, will mir einfach nicht in den Kopf. Dem Apoplex-Patienten nützt es z.B. relativ wenig, wenn ihr Therapeut mit akademischem Titel auf der Visitenkarte zwar alle möglichen Studien zur angeblichen Wirkungslosigkeit der Bobath-Methode kennt, ihnen aber nicht den Transfer von der Rückenlage zum Sitzen und vom Sitzen in den Stand beizubringen versteht. Ehe solchen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben eingeräumt bekommen, müssten sie nach meiner Überzeugung erst einmal den Beweis erbringen, dass dies auch gerechtfertigt ist.
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MikeL schrieb:
@harald241
harald241 schrieb am 02.06.2023 23:09 Uhr:Die Teilakademisierung wird zu mehr Spaltung und Verwirrung bei Patienten führen. Es wird sich eine zwei-Klassen Therapeutenlandschaft entwickeln. Sofern die akademischen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben erhalten, was meiner Meinung nach das mindeste wäre, wenn man schon studiert. Ansonsten hat sich am Status Quo nichts verändert und das Studium hätte nach dieser "Reform" letztendlich keinen Mehrwert
Dem würde ich prinzipiell zustimmen, wäre da nicht der Umstand, dass das Studium zum Physiotherapeuten in Deutschland auf einem, sagen wir mal recht armseligen Niveau stattfindet und nach meiner Überzeugung mit dem benachbarten Ausland noch immer nicht mithalten kann. Schon in den Neunzigern des letzten Jahrhunderts habe ich immer wieder die niederländischen Physios wegen ihres auffälligen Wissensvorsprunges gegenüber den deutschen Teilnehmern meiner Kurse bewundert. Heute stelle ich dagegen fest, dass die deutschen Bsc-Physios gegenüber den vermeintlich schlechter, weil "handwerklich" ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen diesen Wisensvorsprung absolut nicht besitzen und z.B. in den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Trainingslehre genauso unbeleckt sind, wie die Normal-Physios ohne akademischen Abschluss.
Warum es noch immer nicht gelungen ist, die akademisch ausgebildeten Physios mit den gleichen praktischen Fertigkeiten ins Berufsleben zu entlassen, die zumindest bei den an staatlichen Schulen bei den traditionell ausgebildeten Physios eine Selbstverständlichkeit sind, will mir einfach nicht in den Kopf. Dem Apoplex-Patienten nützt es z.B. relativ wenig, wenn ihr Therapeut mit akademischem Titel auf der Visitenkarte zwar alle möglichen Studien zur angeblichen Wirkungslosigkeit der Bobath-Methode kennt, ihnen aber nicht den Transfer von der Rückenlage zum Sitzen und vom Sitzen in den Stand beizubringen versteht. Ehe solchen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben eingeräumt bekommen, müssten sie nach meiner Überzeugung erst einmal den Beweis erbringen, dass dies auch gerechtfertigt ist.
Ein Studium zielt nicht nur darauf ab, bloss irgendwelche Studien aufzulisten sondern bildet auch einen Therapeuten zum strukturierten (Clinical Reasoning) arbeiten aus und macht aus einem einen reflektierten Praktiker (idealerweise).
Dein praktisches Beispiel greift nicht, denn aktuell wird das in der Ausbildung vermittelt, dazu gehört auch im Neuro-Praktikum den Transfer mit Apoplex-Patienten. Du weisst aber schon, dass es in Deutschland keine primär-Studiengänge im Sinne von einer reinen hochschulischen Ausbildung gibt, oder? Für die Berufszulassung gilt immer noch das Staatsexamen und studierte Kollegen sind in den praktischen Stunden gleichauf mit "normalo"-Physios.
Darf ich fragen, ob du selbst studiert hast?
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harald241 schrieb:
@MikeL Das Studium ist wie die Ausbildung: Heterogen. Bei dem einen lernst du z.B. etwas über Differentialdiagnostik und wirst zum First-contact Practitioner ausgebildet (wie z.B. in Osnabrück) und an einer anderen Hochschule kriegst du das abgespeckt bis gar nicht vermittelt. Ich hatte beispielsweise auch die Einführung in die Ultraschall-Diagnostik, was es an anderen Hochschulen nicht gab. Im Zuge einer (Teil-)Akademisierung und Kostenübernahme (von Bund und/oder Länder) sollte natürlich ein entsprechendes einheitliches Curriculum genutzt werden, damit man auch den neuen Aufgabenfelder gewachsen ist. Niemand sagte, dass die aktuellen Studiengänge alle super seien und darin kein Verbesserungsbedarf bestünde.
Ein Studium zielt nicht nur darauf ab, bloss irgendwelche Studien aufzulisten sondern bildet auch einen Therapeuten zum strukturierten (Clinical Reasoning) arbeiten aus und macht aus einem einen reflektierten Praktiker (idealerweise).
Dein praktisches Beispiel greift nicht, denn aktuell wird das in der Ausbildung vermittelt, dazu gehört auch im Neuro-Praktikum den Transfer mit Apoplex-Patienten. Du weisst aber schon, dass es in Deutschland keine primär-Studiengänge im Sinne von einer reinen hochschulischen Ausbildung gibt, oder? Für die Berufszulassung gilt immer noch das Staatsexamen und studierte Kollegen sind in den praktischen Stunden gleichauf mit "normalo"-Physios.
Darf ich fragen, ob du selbst studiert hast?
Die Teilakademisierung wird zu mehr Spaltung und Verwirrung bei Patienten führen. Es wird sich eine zwei-Klassen Therapeutenlandschaft entwickeln. Sofern die akademischen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben erhalten, was meiner Meinung nach das mindeste wäre, wenn man schon studiert. Ansonsten hat sich am Status Quo nichts verändert und das Studium hätte nach dieser "Reform" letztendlich keinen Mehrwert
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Horatio72 schrieb:
@harald241
harald241 schrieb am 02.06.2023 23:09 Uhr:
Die Spaltung ist doch insgesamt jetzt schon da. Ich würde mal behaupten das 2/3 Meiner Patienten nicht die Unterschiede zwischen Osteopath-Heilpraktiker-Physio kennen. Für die meisten (selbst Ärzten) gibt es ja sogar Unterschiede zwischen Krankengymnasten und Physios. Im Grunde regelt doch alles der markt. Wenn die Leute zufrieden sind und ich ihnen helfen kann kommen sie wieder und erzählen es weiter. Kein Schwein juckt da ob ich studiert habe oder "nur" ne poplige Ausbildung. In meiner Nachbarschaft rennen sie wie wild zu nem "heilpraktiker/Geistheiler" der legt die Hand auf und kassiert 200 Euro die Stunde. Der hat glaub ich keine Termine mehr bis zum nächsten Jahr frei. Wenn ich schon jedesmal lesen muss das nur das Studium neue Wege öffnet.... Ich hab soviele Fobis das es nicht in meinen Schrank mehr passt und im Nachhinein muss ich leider sagen das ich die Hälfte davon getrost vergessen kann. (allein 4 Wochen MLD hätte man in ner Woche durchbekomme). Alles was ich irgendwann mal gelernt habe wurde irgendwann in ner Studie widerlegt und später wieder für richtig befunden. (Allein zum Thema Dehnen finde ich in 20 Sekunden 5 Beiträge pro und 7 Contra etc.) Hands on--Hands off--- entweder sind hier leute dafür oder dagegen, Voita- E-Technik etc.. wer legt denn in dem Studium fest was RICHTIG ist wenn wir untereinander schon alle uneins sind. ? 2 Jahre Grundlagen und dann ein Jahr spezialisiert in die Richtung die man gehen möchte fände ich top. Arbeiten in der Neuro z.b. mit Halbtagsschule , dazu die Möglichkeit Bobath oder PNF Kurse in die Ausbildung zu integrieren und auch gleich am Patienten zu nutzen. Jetzt nicht steinigen, ist nur meine Meinung.
Die Teilakademisierung wird zu mehr Spaltung und Verwirrung bei Patienten führen. Es wird sich eine zwei-Klassen Therapeutenlandschaft entwickeln. Sofern die akademischen Therapeuten mehr Autonomie und Aufgaben erhalten, was meiner Meinung nach das mindeste wäre, wenn man schon studiert. Ansonsten hat sich am Status Quo nichts verändert und das Studium hätte nach dieser "Reform" letztendlich keinen Mehrwert
Darf ich fragen, ob du selbst studiert hast?
Ja, darfst Du!
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MikeL schrieb:
@harald241
harald241 schrieb am 03.06.2023 01:44 Uhr:
Darf ich fragen, ob du selbst studiert hast?
Ja, darfst Du!
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Füsi schrieb:
@MikeL Tolle Antwort, MikeL.... Was mir an manchen anderen Beiträgen auffaellt ist, dass deren Umfang sich teilweise nicht mit deren Tiefe direkt proportional in Verbindung bringen laesst🤔🤔🤔
Da bist du leider falsch informiert. Auch Absolvent:innen des primärqualifizierenden Studienganges unterliegen den Vorgaben von der fachpraktischen Prüfung nach der APrV des MPhG von 1994, wie an Berufsfachschulen auch. Problematisch sind die Qualitätunterschiede der heterogenen Ausbildungsformen, aufgrund der föderalistischen Verantwortung in der Umsetzung der Bildungsinhalte. Das sind Fakten.
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nadine dressler schrieb:
@MikeL
Da bist du leider falsch informiert. Auch Absolvent:innen des primärqualifizierenden Studienganges unterliegen den Vorgaben von der fachpraktischen Prüfung nach der APrV des MPhG von 1994, wie an Berufsfachschulen auch. Problematisch sind die Qualitätunterschiede der heterogenen Ausbildungsformen, aufgrund der föderalistischen Verantwortung in der Umsetzung der Bildungsinhalte. Das sind Fakten.
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nadine dressler schrieb:
@Horatio72 "wer legt denn in dem Studium fest was RICHTIG ist" - du lernst durch eigene Recherche selbst herauszufiltern, was für Methoden für Patient und Diagnose am besten sind. Das hilft bei der Entscheidung zu Fort- und Weiterbildung. Kein "regelnder Markt" mehr, der dich zwingt etwas zu lernen, was du nicht brauchst. Für Patienten ist das wichtig, Unterschiede zwischen dem Murks zu kennen, oder kann es einem wirklich egal sein, wie und wo durch welche Qualifikation problemspezifisch behandelt wird?
Eine Kindergärtnerin braucht locker 5 Jahre bis sie alleine mit Kindern sein darf.
Ein Lehrer braucht locker 6 Jahre bis er alleine arbeiten darf.
Ein Psychologe oder ein Arzt lacht doch den angeblich vollakademisierten Physiotherapeuten aus, der glaubt nach 3 Jahren schon wissenschaftlich arbeiten zu können.
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Halbtitan schrieb:
@nadine dressler Ein schönes Ideal, welches du da zeichnest. Nur um das zu erreichen braucht es mehr als 6 Semester Bachelorstudium.
Eine Kindergärtnerin braucht locker 5 Jahre bis sie alleine mit Kindern sein darf.
Ein Lehrer braucht locker 6 Jahre bis er alleine arbeiten darf.
Ein Psychologe oder ein Arzt lacht doch den angeblich vollakademisierten Physiotherapeuten aus, der glaubt nach 3 Jahren schon wissenschaftlich arbeiten zu können.
was genau verstehst du eigentlich unter Vollakademisierung? Ich habe den leichten Anschein, du vermischst da einiges. Frage deshalb lieber nochmal nach.
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nadine dressler schrieb:
@Halbtitan
was genau verstehst du eigentlich unter Vollakademisierung? Ich habe den leichten Anschein, du vermischst da einiges. Frage deshalb lieber nochmal nach.
So ganz ernst kann ich das irgendwie auch nicht nehmen...
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Mus Musculus schrieb:
@Halbtitan Dafür kann ich als Physio nach 3 Jahren Fachschule sofort Geburtsvor- und Nachbereitungskurse durchführen, Säuglinge behandeln, zentrale und periphere Bewegunsstörungen und Schwindel therapieren, die Rehabilitation vielfältigster orthopädisch und unfallchirurgisch versorgter Probleme übernehmen. Dazu kommen noch Beckenbodenrehabilitation sowie die Behandlung von Durchblutungsstörungen und Lungenerkrankungen. Zu Lande und im Wasser. Im Idealfall als PI meiner eigenen Praxis. Und das alles ohne jede Zusatzqualifikation. Es muss nur jemand "KG" auf einen Zettel schreiben. 💪😃
So ganz ernst kann ich das irgendwie auch nicht nehmen...
Ob Du die von Dir genannten Patienten/Krankheitsbilder nach 3 Jahren Ausbildung (oder auch Studium) therapieren kannst, steht auf einem anderen Blatt.
Und bitte Finger weg von den Säuglingen.
Ich bin immer wieder entsetzt, wer sich da alles ohne Fortbildungen/Berufserfahrung ran traut...
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tinki schrieb:
@Mus Musculus Du kannst KG abrechnen.
Ob Du die von Dir genannten Patienten/Krankheitsbilder nach 3 Jahren Ausbildung (oder auch Studium) therapieren kannst, steht auf einem anderen Blatt.
Und bitte Finger weg von den Säuglingen.
Ich bin immer wieder entsetzt, wer sich da alles ohne Fortbildungen/Berufserfahrung ran traut...
Nur gebe ich zu bedenken, dass die Vollakademisierung der Physiotherapie eben keine Gleichwertigkeit zu anderen akademischen Therapieberufen darstellt. (Die Geburtshelfer einmal ausgenommen.)
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Halbtitan schrieb:
@nadine dressler Ich verstehe unter Vollakademisierung genau das, was die Akteure der Vollakademisierung darunter verstanden wollen wissen.
Nur gebe ich zu bedenken, dass die Vollakademisierung der Physiotherapie eben keine Gleichwertigkeit zu anderen akademischen Therapieberufen darstellt. (Die Geburtshelfer einmal ausgenommen.)
Ein Physiotherapeut ist nicht ohne Grund weisungsgebunden.
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Halbtitan schrieb:
@Mus Musculus Naja so ganz richtig ist das nicht. Das was du beschreibst darf erst ein Sekt. HP Physiotherapie.
Ein Physiotherapeut ist nicht ohne Grund weisungsgebunden.
Damit meinte ich die ärztliche Anweisung.
Ansonsten war der Beitrag ironisch gemeint. Was ich sagen wollte war, dass Selbstüberschätzung kein Privileg von Akademikern ist.
Es macht darüber hinaus aber auch keinen Sinn, Berufsanfängern, egal ob studiert oder nicht, mangelnde Erfahrung zum Vorwurf zu machen.
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Mus Musculus schrieb:
@Halbtitan "Es muss nur jemand "KG" auf einen Zettel schreiben."
Damit meinte ich die ärztliche Anweisung.
Ansonsten war der Beitrag ironisch gemeint. Was ich sagen wollte war, dass Selbstüberschätzung kein Privileg von Akademikern ist.
Es macht darüber hinaus aber auch keinen Sinn, Berufsanfängern, egal ob studiert oder nicht, mangelnde Erfahrung zum Vorwurf zu machen.
Oh ich wollte den Berufsanfängern gar nicht ihre Berufsanfängerschaft vorwerfen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die geplante Vollakademisierung daran nichts ändern wird.
Wenn es heißen würde:
Erst ein Master darf am Patienten arbeiten, dann wäre ich voll dabei. Da sehe ich einen Mehrwert.
Da sehe ich dann auch einen Arzt mal sagen:
Oh! Ihr müsst 6 Jahre studieren, bevor ihr an den Patienten dürft? Okay, dann nehme ich eure Meinung mal Ernst.
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Halbtitan schrieb:
@Mus Musculus
Oh ich wollte den Berufsanfängern gar nicht ihre Berufsanfängerschaft vorwerfen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die geplante Vollakademisierung daran nichts ändern wird.
Wenn es heißen würde:
Erst ein Master darf am Patienten arbeiten, dann wäre ich voll dabei. Da sehe ich einen Mehrwert.
Da sehe ich dann auch einen Arzt mal sagen:
Oh! Ihr müsst 6 Jahre studieren, bevor ihr an den Patienten dürft? Okay, dann nehme ich eure Meinung mal Ernst.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die physiotherapeutische Versorgung besser wäre, wenn mehr therapierelevante Entscheidungen von adäquat qualifizierten Physiotherapeuten getroffen werden dürften.
Allerdings kann ich in der derzeitigen Debatte keine Bereitschaft zu grundlegenden Veränderungen erkennen.
Auf keiner Seite.
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Mus Musculus schrieb:
@Halbtitan Da stimme ich dir zu. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, glaube ich nicht, dass die Akademisierung allein etwas ändern wird. Das ganze ergibt erst Sinn, wenn es auch mit der Bereitschaft einher geht, den studierten Therapeuten auch ihrer Ausbildung entsprechend mehr Verantwortung zu übergeben.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die physiotherapeutische Versorgung besser wäre, wenn mehr therapierelevante Entscheidungen von adäquat qualifizierten Physiotherapeuten getroffen werden dürften.
Allerdings kann ich in der derzeitigen Debatte keine Bereitschaft zu grundlegenden Veränderungen erkennen.
Auf keiner Seite.
Ich staune.Du hast die Frage nicht wirklich beantwortet, mein Eindruck bleibt - du vermischst entweder alles miteinander, oder hast gar keine Ahnung wovon bei Vollakademisierung die Rede ist.
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nadine dressler schrieb:
@Halbtitan
Ich staune.Du hast die Frage nicht wirklich beantwortet, mein Eindruck bleibt - du vermischst entweder alles miteinander, oder hast gar keine Ahnung wovon bei Vollakademisierung die Rede ist.
Meinst du fehlende Bereitschaft zu grundlegenden Veränderungen unter uns Diskutierenden? Wenn sich keiner die Mühe macht, die Angelegenheit gründlich verstehen zu wollen, werden wir wohl dumm bleiben. Wo steht denn, dass Vollakademisierung allein den akademischen Bachelor Grad bedeutet? Der Bachelorstudienabschluss ist eine Grundqualifizierung, auf die mit einem spezifischen Masterstudiengang vertieft werden kann - nicht zwingend muss. Fort- und Weiterbildungen wird es auch weiterhin im Gesundheitswesen geben - aus Prinzip und einer selbstverständichen Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.
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nadine dressler schrieb:
@Mus Musculus
Meinst du fehlende Bereitschaft zu grundlegenden Veränderungen unter uns Diskutierenden? Wenn sich keiner die Mühe macht, die Angelegenheit gründlich verstehen zu wollen, werden wir wohl dumm bleiben. Wo steht denn, dass Vollakademisierung allein den akademischen Bachelor Grad bedeutet? Der Bachelorstudienabschluss ist eine Grundqualifizierung, auf die mit einem spezifischen Masterstudiengang vertieft werden kann - nicht zwingend muss. Fort- und Weiterbildungen wird es auch weiterhin im Gesundheitswesen geben - aus Prinzip und einer selbstverständichen Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.
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Mus Musculus schrieb:
@nadine dressler Ich meine die Mehrzahl der hier Diskutierenden (die Studierten und ein paar andere mal ausgenommen) aber vor allem die politischen Akteure. Ich finde es auffällig, wie schnell man von Verbandsseite das Thema fallen lassen kann und wie schnell die entsprechenden Bündnisse zerfallen sobald vom Gesetzgeber negative Signale ausgesendet werden. Das lässt mich zweifeln, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt wirklich von der Sache überzeugt gewesen ist.
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Klonkrieger schrieb:
Hm. Also das sich die Vollakademisierung schwer durchsetzen würde dachte ich mir schon. Steht wohl weiter Richtung teilakademisierung was ja auch schon gutgenutzt wird wie ich so beobachten kann. Aber dieses krasse, es gibt nur noch die Möglichkeit pt zu werden indem man studiert, halte ich auch für den falschen Weg...
Ich hoffe nur, falls letztendlich die Teilakademisierung doch kommen sollte, dass die Vorteile des Studiums groß genug werden (Praxisgründung, Direktzugang, Forschungs- und Lehrstellen usw.), damit andere nicht-akademische Therapeuten beim Studium nachziehen. Auf diese weise schafft man auch eine gute Quote an Akademiker und das Studium hat den verdienten Mehrwert.
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harald241 schrieb:
Bin auf die Antworten vom IFK und VPT gespannt, für Transparenz ist ja keiner von den Verbänden bekannt. Es wirkt leider so, als hätte man nur einen Vorwand gebraucht, um aus dem Bündnis auszusteigen. „Diskreditierung der Reform des Berufsgesetzes“ ist lächerlich. Die Verbandsfunktionäre müssten doch am besten wissen wie Politik abläuft. Da muss man auch mal auf den Tisch hauen, wenn seitens des Bundesministerium für Gesundheit nichts passiert. "Alles nur Fassade" war auch mehr ein Reminder, Zusammenfassung der aktuellen Situation und Druck ausüben als eine wirkliche "Diskreditierung". Erwartet man etwa, dass man mit Blümchen und paar netten Worten die Politik zum umlenken bewegen wird?
Ich hoffe nur, falls letztendlich die Teilakademisierung doch kommen sollte, dass die Vorteile des Studiums groß genug werden (Praxisgründung, Direktzugang, Forschungs- und Lehrstellen usw.), damit andere nicht-akademische Therapeuten beim Studium nachziehen. Auf diese weise schafft man auch eine gute Quote an Akademiker und das Studium hat den verdienten Mehrwert.
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Wintermöwe schrieb:
In anderen Bereichen des Lebens wird Separatismus nicht als so eine positive Errungenschaft verkauft wie hier von IFK und VPT; Konsensfähigkeit und abgestimmte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Zusammenarbeit.
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Okal schrieb:
Noch spannender wird es, wenn bei den Heilmittelberufen nur die Logopäden eine Vollakademesierung bekommen. Wahrscheinlich kommt eh alles mit einer langen Übergangsfrist von mindestens zehn Jahren.
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Klonkrieger schrieb:
Ich als klassisch ausgebildeter physio liebäugelt damit nochmal den Bsc zu machen. Einfach weil es mich interessiert, ich mich gerne mit neuen Themen beschäftige und ich wirklich Bock drauf habe. Bin aber auch der Meinung das über kurz oder lang die Vorteile deutlicher überwiegen müssen. An vielen Schulen wird die teikakademisierung bereits schon während der Ausbildung angeboten und ich kenne selber zwei Kollegen die noch während ihrer Ausbildung mit dem Bsc begonnen haben und das disher nicht bereut haben. Ich kann mir vorstellen das sich da in Zukunft noch einiges tun kann. Deutschland ist was Reformen und Veränderungen angeht immer sehr träge. Ich frage mich nur was bei den Hebammen dazu geführt hat das sich das System so schnell ändern konnte. Oder Bilde ich mir das nur ein
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Danke, genau so ist es.
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nadine dressler schrieb:
Danke, genau so ist es.
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harald241 schrieb:
Einige mögen den Status als aufgeplusterter Masseur aka deutscher Physiotherapeut, der kein Ansehen oder gar Autonomie genießt und meint alles und jeden behandeln zu können bzw. zu müssen.
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jürgen553 schrieb:
es ist unglaublich. Wer der Meinung ist, es geht einfach so weiter.. diesen Optimismus kann ich nicht teilen. Wie sollen die nachfolgenden Generationen in dem Beruf überleben? oder geht es wieder in Richtung Job für Kinder gut verdienender Eltern. Nach 38 Berufsjahren mit ständiger berufspolitischer Arbeit sehe ich die Zukunft als nicht sehr rosig. Wer glaubt, ohne Akademisierung, in einem voll akademisiertem Umfeld überleben zu können, der verschließt die Augen vor der Zukunft und denkt nur an sich selbst
Das Problem ist, dass die kognitiven Leistungen der Schulabgänger von Jahr zu Jahr statistisch signifikant sinken, weil immer mehr von ihnen durch die übermäßige Nutzung von Smartphones und Social Media schleichend verblöden. Zum Glück werden die Anforderungen im Abitur immer weiter gesenkt, so dass der Output an Abituienten immer noch groß genug ist, um den Bedürfnissen von Industrie und Gesundheitssystem zu genügen. Das Physio-Studium ist dabei sicher gut geeignet, weil es sicherlich niemanden überfordert und relativ stressfrei zu bewältigen ist.
Die wirklich schlauen Kinder werden demnächst ohnehin lieber Handwerker, weil es da noch Berufe geben wird, die nicht so schnell durch irgendwelche Apps oder KI wegrationalisiert werden und wo man schon jetzt richtig gut verdienen kann!
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Jens Uhlhorn schrieb:
Mir kommt kein Heizungsinstallateur ins Haus, der nicht mindestens einen BSc hat!
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@Jens Uhlhorn Stimmt. Für die heutigen Hauswärmeversorgungsanlagen mit digitaler Technik und Internetanbindung musst man studiert haben. 🤣 Ich glaube, ein BSc reicht da nicht mehr, ein MSc muss es sein.
Anstatt Studium, die Physioausbildung als HANDWERK und nach mind. 3 oder besser 5 Jahren die Möglichkeit den Meister zu machen, dann wäre auch die Frage zur Therapeutenkammer wieder auf dem Tisch.
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Livingstone schrieb:
…. na dann ist der Weg in die Zukunft doch sonnenklar.
Anstatt Studium, die Physioausbildung als HANDWERK und nach mind. 3 oder besser 5 Jahren die Möglichkeit den Meister zu machen, dann wäre auch die Frage zur Therapeutenkammer wieder auf dem Tisch.
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harald241 schrieb:
@Jens Uhlhorn Ich dachte du bist für die Akademisierung nur im richtigen Rahmen? Versteh jetzt diesen spöttischen Kommentar nicht.
Und was interessieren mich immer die Handwerker? Was habt ihr eigentlich immer mit dem Handwerker Vergleich? Wir sind keine Handwerker, rafft es endlich.
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harald241 schrieb:
Irgendwie ist es fast schon die typisch deutsche Arroganz gegenüber den anderen. Diese Debatte wird nur hier in dem Land geführt, nicht verwunderlich, nirgendwo anders hält man so an (ver)altete Strukturen fest wie hier. Reform? Ja klar, aber bitte keine richtige! Der Beruf ist international ein akademischer und in den Ländern wo es nicht der Fall ist, gleicht der Physio ohnehin mehr einem Masseur der knetet und bisschen Elektrotherapie macht.
Und was interessieren mich immer die Handwerker? Was habt ihr eigentlich immer mit dem Handwerker Vergleich? Wir sind keine Handwerker, rafft es endlich.
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@harald241 Mmm, ich arbeite vorwiegend mit meine Hände. Auch in Manualtherapeut ist Manus (Hand) enthalten. Was spricht denn dagegen uns als Handwerker (im besten Sinne des Wortes) zu betrachten? 🤔 Ich empfinde dein Beitrag eigentlich eher als "deutsche Arroganz".
Wir unterscheiden uns wohl grundlegend darin, was Physiotherapie überhaupt ist. Womöglich werden wir uns selbst nach einem Austausch nicht einig, denn du kennst sicherlich die andere Seite der Medaille. Und das hat nichts mit Arroganz zu tun sondern nur mit Bereitwilligkeit, neues anzunehmen und zu reflektieren.
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harald241 schrieb:
@Lars van Ravenzwaaij Tja und ich arbeite vorwiegend nicht mit meinen Händen :) ich bin kein Handwerker, das kannst du von mir aus sein. Wie du arbeitest ist dir überlassen, ich arbeite MIT Menschen, keine Maschinen. Masseure arbeiten übrigens auch vorwiegend mit Händen.
Wir unterscheiden uns wohl grundlegend darin, was Physiotherapie überhaupt ist. Womöglich werden wir uns selbst nach einem Austausch nicht einig, denn du kennst sicherlich die andere Seite der Medaille. Und das hat nichts mit Arroganz zu tun sondern nur mit Bereitwilligkeit, neues anzunehmen und zu reflektieren.
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Okal schrieb:
@harald241 Zahnarzt, Chirurg, Pilot, Programmierer, Architekt, Ingenieur uvm. arbeiten meiner Kenntnis nach alle mit den Händen. Selbst du musst das Klemmbrett mit den Fragebögen auch festhalten.
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@harald241 Du verkennst wohl, dass ich Einer, von dir so hoch geschätzter, im Ausland akademisch ausgebildeter Physiotherapeuten bin. 🤪 Also, komm mal ein bissl von deinem hohen Ross runter.
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harald241 schrieb:
@Okal für dich ist wohl „kaum mit Händen arbeiten“ mit dem ausfüllen von Fragebögen gleichzusetzen? Moderne Physiotherapie ist noch viel mehr
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harald241 schrieb:
@Lars van Ravenzwaaij das ist super, dann erkennst du hoffentlich die Wichtigkeit der Akademisierung
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@harald241 Der deutschen Wissenschaftsrat hat 1973 (!!!!) bereits der Weg in der Akademisierung empfohlen. Im gleichen Jahr wurde in den Niederlande die 8-semestrigen FHS (das sind, in Zeitstunden umgerechnet, 9 deutsche Semester) gestartet. M. a. W. ein halbes Jahrhundert her. Die deutschen werden, als letzte Europäer, m. E. nochmal 50 Jahren brauchen. 😭😭
Es gibt durchaus andere Wege zu einer positiven Entwicklung, der leidige Versuch das akademische System aus dem Ausland irgendwie zu übernehmen ist ja bisher eher erfolglsarm.
Die Handwerksordnungen z.B. regulierten den Zugang zur Selbstständigkeit über den Meisterbrief ( klingt ja schon fast wie „Master“) . Ein Meister der Physiorherapie und die dazugehörige Therapeutenkammer müssten natürlich schon eine Nummer sein und auch mit entsprechenden Rechten ausgestattet werden….. ob das Bologna-konform gestaltet werden kann ist eine andere Frage.
Reichlich erstaunt bin ich über die Äusserungen einiger Kollegen. Es ist mir ziemlich egal ob jemand studiert hat oder Masseur ist, sehend oder blind ist, laufen kann oder im Rollstuhl sitzt, Selbsständiger oder Klinikangestellter, Sport- oder Manualtherapeut ist.
Wir sitzen in einem Boot und wenn jeder rudert wie ihm die Nase gewachsen ist wird das Boot nie ordentlich Fahrt aufnehmen.
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Livingstone schrieb:
Auman….
Es gibt durchaus andere Wege zu einer positiven Entwicklung, der leidige Versuch das akademische System aus dem Ausland irgendwie zu übernehmen ist ja bisher eher erfolglsarm.
Die Handwerksordnungen z.B. regulierten den Zugang zur Selbstständigkeit über den Meisterbrief ( klingt ja schon fast wie „Master“) . Ein Meister der Physiorherapie und die dazugehörige Therapeutenkammer müssten natürlich schon eine Nummer sein und auch mit entsprechenden Rechten ausgestattet werden….. ob das Bologna-konform gestaltet werden kann ist eine andere Frage.
Reichlich erstaunt bin ich über die Äusserungen einiger Kollegen. Es ist mir ziemlich egal ob jemand studiert hat oder Masseur ist, sehend oder blind ist, laufen kann oder im Rollstuhl sitzt, Selbsständiger oder Klinikangestellter, Sport- oder Manualtherapeut ist.
Wir sitzen in einem Boot und wenn jeder rudert wie ihm die Nase gewachsen ist wird das Boot nie ordentlich Fahrt aufnehmen.
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MikeL schrieb:
Es ist nur folgerichtig, alle Therapieberufe zu akademisieren. Schließlich glauben heutzutage immer mehr Eltern, ihre Kinder seien dazu qualifiziert, selbst mit mittelmäßigen Grundschulnoten aufs Gymnasium zu müssen um dann später unbedingt zu studieren. Berufsschulische Ausbildung zum Physio ohne Studium trotz Abi? Das geht ja gar nicht, dass dann später nicht mindestens ein BSc auf dem Grabstein eingemeißelt ist! Außerdem: Was sollen da die Nachbarn sagen, wenn das eigene Kind nicht einmal studiert hat?
Das Problem ist, dass die kognitiven Leistungen der Schulabgänger von Jahr zu Jahr statistisch signifikant sinken, weil immer mehr von ihnen durch die übermäßige Nutzung von Smartphones und Social Media schleichend verblöden. Zum Glück werden die Anforderungen im Abitur immer weiter gesenkt, so dass der Output an Abituienten immer noch groß genug ist, um den Bedürfnissen von Industrie und Gesundheitssystem zu genügen. Das Physio-Studium ist dabei sicher gut geeignet, weil es sicherlich niemanden überfordert und relativ stressfrei zu bewältigen ist.
Die wirklich schlauen Kinder werden demnächst ohnehin lieber Handwerker, weil es da noch Berufe geben wird, die nicht so schnell durch irgendwelche Apps oder KI wegrationalisiert werden und wo man schon jetzt richtig gut verdienen kann!
In der Tat möchte ich unserem Berufszweig nicht die Qualifiktion absprechen, aber im Zuge des demographischen Wandels nimmt nun mal (zumindest unter verantwortungsvoll geführten Praxen) der Haus- und vor allem Heimbesuchssektor massiv zu.
Nun sollen also meine Therapeut*innen (für die Gender*innen unter Euch, damit das Weiterlesen nicht so schwer fällt...) studieren, um platt gesagt Omas über den Flur zu schubsen oder Kirschen zu pflücken. Nun ja, jetzt kommen wahrscheinlich Vorschläge wie Physiotherapiehelfer o.ä. dem geneigten Befürworter der Akademisierung in den Sinn, aber da wären wir dann wieder bei der Zwei- bzw. Dreiklassengesellschaft (Masseure mit eingerechnet).
Als nicht studierter kommen mir tatsächlich auch noch unqualifizierte Fragen in den Sinn wie: Wenn unsere Leute hier studieren, fällt der Weggang in andere Länder ja noch leichter, will ich das? Sicherlich die falsche Sichtweise, wie mir erklärt werden wird.
Ich sehe diese Diskussion in die ähnlich falsche Richtung laufen wie vieles andere in unserem Land gerade. Fokussieren wir uns mal auf die Rahmenbedingungen, die unabhängig von der Akademisierung zu klären wären: Bessere Ausbildung (auch das ist möglich), einheitliche Verbandsarbeit ohne Gegeneinander zur Erreichung wirklich wichtiger Ziele wie Wegfall der Zertifikatspflicht beispielsweise. Wem will ich denn erzählen, dass nach der Ausbildung erstmal all die schönen Sachen, die ich 3 Jahre ins Hirn geprügelt habe nichts wert sind und nun auf zuweilen niedrigerem Niveau nochmal für irres Geld aufarbeiten soll?
Über die Vergütung ist vieles gesagt, der deutsche Durchschnitt liegt bei rund 4.100 Euro, da liegen wir noch nicht, wenn auch der Weg nicht mehr weit ist. Hier wäre für die Vergütung übrigens auch ein Wegfall des Zertifikat-Irrsinns hilfreich, wir könnten dann gleich besser zahlen.
Lange Rede, kurzer Sinn, erstmal die essentiellen Probleme lösen, und wenn´s dann noch dumm irgendwo juckt, dann mal an der Akademisierung kratzen...
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Sarah Gerbert schrieb:
Ich bin nicht immer konform mit dir, aber dein Kommentar beschreibt die Gesamtsituation geradezu perfekt.
Leider sind die Sachthemen seit längerem aus dem Fokus der Diskussionen geraten. Interessenskonflikte verhindern den Fortschritt.
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Wintermöwe schrieb:
Ich finde die Ansicht von Dorsovolar sehr gut.
Leider sind die Sachthemen seit längerem aus dem Fokus der Diskussionen geraten. Interessenskonflikte verhindern den Fortschritt.
Und ja, der Physio-Helfer oder Assistent wäre eine Lösung. Die gibt es übrigens bereits in einigen Ländern und dort funktioniert es super! Jedoch sind es erneut wir ängstlichen Deutschen, die sich nicht trauen, diesen Schritt zu gehen, aus Angst, dass sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Es herrscht überall auf der Welt Hierarchien, ob im Gesundheitssystem oder anderen Branchen. Berufsgruppen die delegieren (wie z.B. Ärzte) und Berufsgruppen die sich delegieren lassen (wie z.B. Physiotherapeuten), das läuft schon immer so. Aber bei einem Physio Assistent ist plötzlich der Aufschrei groß 🤦🏼♂️
Und warum man berufspolitisch immer eine Separation von Themen durchführen möchte, ist mir ein Rätsel. Mehr Kompetenz und Verantwortung = Mehr Kohle. Ganz easy. Liegt in der Natur der Sache. Und eine (Physiotherapie) Ausbildung mit DQR Niveau 4 hat nun mal nicht die nötige Kompetenz (geschweige denn kann Verantwortung übernehmen) um mehr zu verlangen. Das Curriculum ist aus den 90igern, genau wie die Inhalte der Fortbildungen. Was erwartet man? So weiter machen wie sonst auch, ganz ohne Direktzugang, Forschungsbestreben FÜR unseren Beruf (um die Wirksamkeit zu beweisen) und eine höhere Einstufung im DQR Niveau, aber dafür mehr Geld? Na dann...
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harald241 schrieb:
Es gibt kein Fachkräftemangel. Im internationalen Vergleich weisen wir die zweithöchste Dichte an Therapeuten pro 1000 Einwohner auf, und das mit lediglich 0,16 Therapeuten pro 1000 Einwohner weniger als Norwegen. Interessanterweise ersetzen die Therapeuten in Norwegen dort vollständig die konservative Orthopädie und decken somit einen deutlich breiteren Arbeitsbereich ab. Angesichts dieser Tatsache stellt sich die Frage, womit unsere Therapeuten den ganzen Tag beschäftigt sind, dass wir von einem Mangel an Fachkräften sprechen. Darüber hinaus sind in Norwegen alle Therapeuten akademisch ausgebildet. In Wahrheit haben wir eher einen Qualitätsmangel. Kein bis kaum Evidenzbasiertes arbeiten, Massage auf KG, Rezepte für nicht-Therapiebedürftige Menschen, künstliches züchten von Dauerplanpatieten, streuen von Noceboos (die wir in jeder Fobi lernen und an den Patienten weitergeben) usw. usf.
Und ja, der Physio-Helfer oder Assistent wäre eine Lösung. Die gibt es übrigens bereits in einigen Ländern und dort funktioniert es super! Jedoch sind es erneut wir ängstlichen Deutschen, die sich nicht trauen, diesen Schritt zu gehen, aus Angst, dass sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Es herrscht überall auf der Welt Hierarchien, ob im Gesundheitssystem oder anderen Branchen. Berufsgruppen die delegieren (wie z.B. Ärzte) und Berufsgruppen die sich delegieren lassen (wie z.B. Physiotherapeuten), das läuft schon immer so. Aber bei einem Physio Assistent ist plötzlich der Aufschrei groß 🤦🏼♂️
Und warum man berufspolitisch immer eine Separation von Themen durchführen möchte, ist mir ein Rätsel. Mehr Kompetenz und Verantwortung = Mehr Kohle. Ganz easy. Liegt in der Natur der Sache. Und eine (Physiotherapie) Ausbildung mit DQR Niveau 4 hat nun mal nicht die nötige Kompetenz (geschweige denn kann Verantwortung übernehmen) um mehr zu verlangen. Das Curriculum ist aus den 90igern, genau wie die Inhalte der Fortbildungen. Was erwartet man? So weiter machen wie sonst auch, ganz ohne Direktzugang, Forschungsbestreben FÜR unseren Beruf (um die Wirksamkeit zu beweisen) und eine höhere Einstufung im DQR Niveau, aber dafür mehr Geld? Na dann...
Grundlegend erinnert mich die Diskussion immer mehr an die gute alte Kindeserziehung, es werden permanent Vergleiche angestrebt ("der darf ja auch 10 Stunden am Stück fernsehen" bzw. "die sind ja auch alle akademisiert"). Dass leider in diesem Zusammenhang weder die einzelnen Länder als Ganzes in ihrer Mentalität, ihrem Wirtschaftskonstrukt nebst Ausbildungssystemen und ökonomischen Geflechten gesehen werden, ist wie das Kind mit 2 Hunden und 4 Katzen, dass sich beschwert, wenn das Nachbarkind einen Goldfisch kriegt.
Mit Verlaub, lieber Harald, tatsächlich sind in diesen Äußerungen auch eine Form von überheblichem Selbstverständnis zu finden, welches mich stark an intellektuelle Minderheiten erinnert, die in diesem Land versuchen, ihre Meinung als unumstößlich da per se richtig verkaufen wollen.
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Dorsovolar schrieb:
@harald241 Nach dem ersten Satz wollte ich eigentlich schon aufhören zu lesen, die Aussage "es gibt keinen Fachkräftemangel" kommt sehr nahe an "es gibt keinen Klimawandel" und "Corona ist durch Bill Gates in die Welt getragen".
Grundlegend erinnert mich die Diskussion immer mehr an die gute alte Kindeserziehung, es werden permanent Vergleiche angestrebt ("der darf ja auch 10 Stunden am Stück fernsehen" bzw. "die sind ja auch alle akademisiert"). Dass leider in diesem Zusammenhang weder die einzelnen Länder als Ganzes in ihrer Mentalität, ihrem Wirtschaftskonstrukt nebst Ausbildungssystemen und ökonomischen Geflechten gesehen werden, ist wie das Kind mit 2 Hunden und 4 Katzen, dass sich beschwert, wenn das Nachbarkind einen Goldfisch kriegt.
Mit Verlaub, lieber Harald, tatsächlich sind in diesen Äußerungen auch eine Form von überheblichem Selbstverständnis zu finden, welches mich stark an intellektuelle Minderheiten erinnert, die in diesem Land versuchen, ihre Meinung als unumstößlich da per se richtig verkaufen wollen.
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Horatio72 schrieb:
@Dorsovolar jo, so ähnlich sehe ich das auch. Wenn ich hier keine Mitarbeiter finde dann juckt es mich herzlich wenig wenn in Norwegen noch schwieriger welche zu finden sind. (kleine Randnotiz: ich kann das gar nicht so glauben, denn in jedem noch so kleinen Dorf in Norwegen hab ich bis jetzt min. eine Physiopraxis gefunden!)
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e.r. schrieb:
Die Gesundheitssysteme in dein einzelnen Ländern sind nicht nur durch die Qualifikation unterschiedlich aufgestellt, sondern auch durch den Zugang zu den Leistungen. Insofern ist es meines Erachtens nicht legitim ohne diesen Kontext Vergleiche anzustellen.
Hättest dir deinen Kommentar sparen können, kannst ja nichts entgegenbringen. Für dich darf es wohl keine andere Meinungen geben 👌🏼
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harald241 schrieb:
@Dorsovolar wow jetzt werde ich mit Querdenker verglichen 😂 das ist ja ein netter Austausch. Entweder deine Realität der Dinge oder gar keine.
Hättest dir deinen Kommentar sparen können, kannst ja nichts entgegenbringen. Für dich darf es wohl keine andere Meinungen geben 👌🏼
Aber Spaß beiseite, ich halte die Art der Diskussion grundsätzlich nicht für fruchtbar, wenn in den Foren hier ständig seitens einiger erhabener erzählt wird, wie nutzlos und ungebildet die gegenwärtig "nur" ausgebildeten Therapeuten arbeiten. Hier ist nichts anderes zu erwarten als eine unschöne und vor allem in die falsche Richtung gehende Auseinandersetzung.
Konkret zielführend finde ich hier bisher nichts, leider auch von Dir nicht.
Ach ja, "Es gibt keinen Personalmangel" ist tatsächlich recht quer, da beißt die Maus keinen Faden ab...
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Dorsovolar schrieb:
Naja, die Totschlagargumente hatte ja eher ich Dir vorgeworfen, Zeichen einer schwachen Argumentation war schon immer, den Ball nur zurückzuspielen. Dir als Akademiker erzähl ich da bestimmt nichts neues.
Aber Spaß beiseite, ich halte die Art der Diskussion grundsätzlich nicht für fruchtbar, wenn in den Foren hier ständig seitens einiger erhabener erzählt wird, wie nutzlos und ungebildet die gegenwärtig "nur" ausgebildeten Therapeuten arbeiten. Hier ist nichts anderes zu erwarten als eine unschöne und vor allem in die falsche Richtung gehende Auseinandersetzung.
Konkret zielführend finde ich hier bisher nichts, leider auch von Dir nicht.
Ach ja, "Es gibt keinen Personalmangel" ist tatsächlich recht quer, da beißt die Maus keinen Faden ab...
Deine Ausführungen hinsichtlich des Delegierens innerhalb von Hierarchien unterstreichen ja nur meine Argumentation, dass nicht jeder Dachdecker gleich Professor sein oder Physiotherapeut eine akademische Ausbildung genossen haben muss. Warum dürfen PTs nicht in der Hierarchie unter den Ärzten stehen?
Gleichwohl sehe ich hier nach wie vor schon äußerst anmaßende Behauptungen Deinerseits, Du unterstellst also allen nicht akademisch geführten Praxen schlechte Arbeit, Massagen auf KG, das Heranzüchten von Dauerpatienten etc... schon großes Kino, Typen wie Dich brauchen wir, haben ja sonst nix zu lachen in der Branche...
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Dorsovolar schrieb:
@harald241 Nun mal sachlich: Mehr Kompetenz und Verantwortung=Mehr Kohle... wir wagen einen Blick auf den Bereich der Sozialpädagogik und erfreuen uns der überaus schlechten Bezahlung, auch im Bereich der Akademiker. Insoweit erinnere ich an meine Ausführung, dass man immer das große Ganze und eben nicht einzelne Bereiche herausarbeiten sollte.
Deine Ausführungen hinsichtlich des Delegierens innerhalb von Hierarchien unterstreichen ja nur meine Argumentation, dass nicht jeder Dachdecker gleich Professor sein oder Physiotherapeut eine akademische Ausbildung genossen haben muss. Warum dürfen PTs nicht in der Hierarchie unter den Ärzten stehen?
Gleichwohl sehe ich hier nach wie vor schon äußerst anmaßende Behauptungen Deinerseits, Du unterstellst also allen nicht akademisch geführten Praxen schlechte Arbeit, Massagen auf KG, das Heranzüchten von Dauerpatienten etc... schon großes Kino, Typen wie Dich brauchen wir, haben ja sonst nix zu lachen in der Branche...
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harald241 schrieb:
@Dorsovolar Du kannst ja gerne bei deinem Glauben bleiben, dass es einen Personalmangel gibt. Ich habe ausgeführt, warum das mehr als zweifelhaft ist. Nur weil die Patienten keinen Termin bekommen, ist das kein Hinweis auf Personalmangel. Einfach mal die Ressourcen effektiv und effizient einsetzen.
"Deine Ausführungen hinsichtlich des Delegierens innerhalb von Hierarchien unterstreichen ja nur meine Argumentation, dass nicht jeder Dachdecker gleich Professor sein oder Physiotherapeut eine akademische Ausbildung genossen haben muss. Warum dürfen PTs nicht in der Hierarchie unter den Ärzten stehen?"
Warum sie es nicht dürfen? Sie sind es bereits und so wird es auch bleiben. Ich glaube du hast meine Ausführung gar nicht verstanden
"Gleichwohl sehe ich hier nach wie vor schon äußerst anmaßende Behauptungen Deinerseits, Du unterstellst also allen nicht akademisch geführten Praxen schlechte Arbeit, Massagen auf KG, das Heranzüchten von Dauerpatienten etc... schon großes Kino, Typen wie Dich brauchen wir, haben ja sonst nix zu lachen in der Branche..."
Wer meint, dass in Deutschland keine Ressourcen verschwendet werden und das Geschriebene von mir rein erfunden sei, der hat womöglich noch nie als Physiotherapeut in Deutschland gearbeitet. Es werden selbstverständlich Dauerpläne herangezüchtet, Massage bei KG ist auch keine Seltenheit, der Patient liegt sich ja sofort nackig auf die Bank, immerhin wurde er ja "immer massiert und nur das hilft ihm".
Der Stellenwert von passiven Interventionen ist in Deutschland so hoch, da braucht man sich nicht wundern, das man volle Pläne hat, sodass wirklich Therapiebedürftige keine Termine mehr bekommen können. Aber merke schon, schreibe hier mit einem Realitätsverweigerer.
Typen wie du müssen schnell in Rente, damit sie der neuen Generation nicht die berufliche Zukunft verbauen, weil sie an altem festhalten.
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harald241 schrieb:
So sozialer der Beruf, desto asozialer das Gehalt. Ist ne Faustregel, kannst du dir merken. Weiter kommen wir aber nicht mit den Blick auf irgendwelche Sozialpädagogen, denn dann können wir den Beruf des Physios ganz an den Nagel hängen.
"Deine Ausführungen hinsichtlich des Delegierens innerhalb von Hierarchien unterstreichen ja nur meine Argumentation, dass nicht jeder Dachdecker gleich Professor sein oder Physiotherapeut eine akademische Ausbildung genossen haben muss. Warum dürfen PTs nicht in der Hierarchie unter den Ärzten stehen?"
Warum sie es nicht dürfen? Sie sind es bereits und so wird es auch bleiben. Ich glaube du hast meine Ausführung gar nicht verstanden
"Gleichwohl sehe ich hier nach wie vor schon äußerst anmaßende Behauptungen Deinerseits, Du unterstellst also allen nicht akademisch geführten Praxen schlechte Arbeit, Massagen auf KG, das Heranzüchten von Dauerpatienten etc... schon großes Kino, Typen wie Dich brauchen wir, haben ja sonst nix zu lachen in der Branche..."
Wer meint, dass in Deutschland keine Ressourcen verschwendet werden und das Geschriebene von mir rein erfunden sei, der hat womöglich noch nie als Physiotherapeut in Deutschland gearbeitet. Es werden selbstverständlich Dauerpläne herangezüchtet, Massage bei KG ist auch keine Seltenheit, der Patient liegt sich ja sofort nackig auf die Bank, immerhin wurde er ja "immer massiert und nur das hilft ihm".
Der Stellenwert von passiven Interventionen ist in Deutschland so hoch, da braucht man sich nicht wundern, das man volle Pläne hat, sodass wirklich Therapiebedürftige keine Termine mehr bekommen können. Aber merke schon, schreibe hier mit einem Realitätsverweigerer.
Typen wie du müssen schnell in Rente, damit sie der neuen Generation nicht die berufliche Zukunft verbauen, weil sie an altem festhalten.
Du kannst es auch Peter oder Rheinland-Pfalz nennen, nach meiner Definition haben wir es hier mit Personalmangel zu tun.
Die von Dir aufgeführten Begründungen, warum hier eine Akademisierung unseres Berufes Abhilfe schaffen würde, erscheinen mir mehr als hinterfragungswürdig und machen auf mich eher den Eindruck eines weiteren Qualitätsverlustes. Auch die Finanzierung seitens der Krankenkassen halte ich für fragwürdig, ich sehe hier eher die Hoffnung auf -angeblich- besser ausgebildete Therapeuten für die gleiche Vergütung.
Klingt für mich nach einer echten Verbesserung
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Dorsovolar schrieb:
Lass mich nachdenken: Praxen suchen Personal, kriegen noch nicht mal Bewerbungen (Bundesweit), Patientenüberhang allein schon aufgrund des demographischen Wandels, Sorgen um die Versorgung der Patienten, MLD-Versorgung quasi schon nicht mehr gewährleistet, usw., usw...
Du kannst es auch Peter oder Rheinland-Pfalz nennen, nach meiner Definition haben wir es hier mit Personalmangel zu tun.
Die von Dir aufgeführten Begründungen, warum hier eine Akademisierung unseres Berufes Abhilfe schaffen würde, erscheinen mir mehr als hinterfragungswürdig und machen auf mich eher den Eindruck eines weiteren Qualitätsverlustes. Auch die Finanzierung seitens der Krankenkassen halte ich für fragwürdig, ich sehe hier eher die Hoffnung auf -angeblich- besser ausgebildete Therapeuten für die gleiche Vergütung.
Klingt für mich nach einer echten Verbesserung
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Dorsovolar schrieb:
@harald241 Irre. Fakt ist, Du kannst keiner von uns sein, Du unterstellst hier Vertragsbrüche in nahezu allen Praxen. Ich wäre Dir dankbar, hier konkrete Fälle zu benennen, denn was Du hier an Behauptungen aufstellst, ist nicht nur eine Frechheit sondern schon im Bereich der Verleumdung. Um Deinem Gerede nicht weiter noch Futter zu verleihen, verabschiede ich mich aus diesem Gespräch. Vielen Dank und bleib wie Du bist.
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harald241 schrieb:
@Dorsovolar Ach Vertragsbrüche gibt es in der Physiotherapie auch plötzlich nicht mehr? Ganz neu, dass z.B. auch ohne Zertifikate MT behandelt wird ne 😂🤦🏼♂️ Betrug und Vertragsbruch, jawohl!
Chapeau! Soweit es Nestbeschmutzung, Pauschalverurteilungen und verallgemeinernde Unterstellungen und arrogant-überhebliche Beleidigung anbetrifft, scheinst Du unserem Multi-Account-Tom echt den Rang ablaufen zu wollen.
Ob in anderen Praxen Vertragsbruch begangen wird, indem MT ohne Zertifikat behandelt wird, vermag ich nicht beurteilen. Da ich seit über zehn Jahren keine AN ohne MT-Zertifikat mehr in meiner Praxis hatte und auch in den anderen zwanzig Jahren meiner Praxisführung nie das Problem hatte, zu wenige MTler im Team zu haben, ist mir dieses Problem gänzlich unbekannt. Aus deinem Geschreibse entnehme ich allerdings, dass du diese Betrugsmasche anscheinend dem gesamten Berufsstand unterstellst. Allein dies qualifiziert dich als einen unkollegialen Verleumder ab, bei dem eigentlich alles andere als ein "Ignore" Zeitverschwendung ist.
Ich kann mich übrigens beim besten Willen an keinen einzigen Patienten erinnern, der nackig auf der Therapieliege gelegen hat und eine Massage auf ein KG-Rezept erwartet hätte. Könnte es vielleicht sein, dass du einige Zeit im horizontalen Gewerbe berufliche Erfahrungen gesammelt hast und deswegen hier etwas verwechselst? Okay, bei vielen nachqualifizierten Masseuren mag dies vorkommen aber die sind ja zum Glück nicht die Regel. Einen vollausgebildeten Physio, der sich freiwillig derart zum Deppen machen lassen würde, kenne ich zum Glück nicht.
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MikeL schrieb:
@harald241
harald241 schrieb am 07.06.2023 23:43 Uhr:@Dorsovolar Ach Vertragsbrüche gibt es in der Physiotherapie auch plötzlich nicht mehr? Ganz neu, dass z.B. auch ohne Zertifikate MT behandelt wird ne 😂🤦🏼♂️ Betrug und Vertragsbruch, jawohl!
Chapeau! Soweit es Nestbeschmutzung, Pauschalverurteilungen und verallgemeinernde Unterstellungen und arrogant-überhebliche Beleidigung anbetrifft, scheinst Du unserem Multi-Account-Tom echt den Rang ablaufen zu wollen.
Ob in anderen Praxen Vertragsbruch begangen wird, indem MT ohne Zertifikat behandelt wird, vermag ich nicht beurteilen. Da ich seit über zehn Jahren keine AN ohne MT-Zertifikat mehr in meiner Praxis hatte und auch in den anderen zwanzig Jahren meiner Praxisführung nie das Problem hatte, zu wenige MTler im Team zu haben, ist mir dieses Problem gänzlich unbekannt. Aus deinem Geschreibse entnehme ich allerdings, dass du diese Betrugsmasche anscheinend dem gesamten Berufsstand unterstellst. Allein dies qualifiziert dich als einen unkollegialen Verleumder ab, bei dem eigentlich alles andere als ein "Ignore" Zeitverschwendung ist.
Ich kann mich übrigens beim besten Willen an keinen einzigen Patienten erinnern, der nackig auf der Therapieliege gelegen hat und eine Massage auf ein KG-Rezept erwartet hätte. Könnte es vielleicht sein, dass du einige Zeit im horizontalen Gewerbe berufliche Erfahrungen gesammelt hast und deswegen hier etwas verwechselst? Okay, bei vielen nachqualifizierten Masseuren mag dies vorkommen aber die sind ja zum Glück nicht die Regel. Einen vollausgebildeten Physio, der sich freiwillig derart zum Deppen machen lassen würde, kenne ich zum Glück nicht.
Es gibt in vielen Berufen, wie in unserem auch, einen klar definierten Fachkräftemangel. Als erstes fällt dann den Beteiligten als Linderung ein Abbau der Bürokratie ein. Das funktioniert bei uns aber nicht, da im 20 Minutentakt so gut wie keine Bürokratie stattfindet, Stichwort Arbeitsverdichtung.
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Okal schrieb:
Ich habe in meinem Berufsleben keine einzige Praxis erlebt, in der nicht getrickst wurde.
Es gibt in vielen Berufen, wie in unserem auch, einen klar definierten Fachkräftemangel. Als erstes fällt dann den Beteiligten als Linderung ein Abbau der Bürokratie ein. Das funktioniert bei uns aber nicht, da im 20 Minutentakt so gut wie keine Bürokratie stattfindet, Stichwort Arbeitsverdichtung.
Bei aller Konkurrenz, ich kenne kaum Praxen, in denen es anders läuft.
Vielleicht sollte der ein oder andere hier mal ein gesünderes Verhältnis zu seinem Beruf aufbauen, würde einige Diskussionen ersparen
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Dorsovolar schrieb:
Ich würde Dich dann herzlich in meiner Praxis willkommen heißen, weswegen sollten wir tricksen? Saubere Arbeit, guter Schlaf, nachhaltiges Geschäftsmodell...
Bei aller Konkurrenz, ich kenne kaum Praxen, in denen es anders läuft.
Vielleicht sollte der ein oder andere hier mal ein gesünderes Verhältnis zu seinem Beruf aufbauen, würde einige Diskussionen ersparen
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MikeL schrieb:
@Okal
Okal schrieb am 08.06.2023 08:17 Uhr:Ich habe in meinem Berufsleben keine einzige Praxis erlebt, in der nicht getrickst wurde.
Das mag daran liegen, dass in diesen Praxen nur minterqualifiziertes Personal beschäftigt wurde, du natürlich eingeschlossen!
An eine 100% korrekte Praxis glaube ich nicht. Zum Beispiel Unterschrift des Patienten nach (!) der Behandlung, wie im Rahmenvertrag gefordert.
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Okal schrieb:
Geringe Qualifikation bzw. Zertifikatsmangel kann zur Trickserei führen. Auf jeden Fall ist es nicht schön, wenn man weiß, dass noch drei weitere Therapeuten, Chef eingeschlossen, auf dein Zertifikat mittherapieren.
An eine 100% korrekte Praxis glaube ich nicht. Zum Beispiel Unterschrift des Patienten nach (!) der Behandlung, wie im Rahmenvertrag gefordert.
„…da im 20 Minutentakt so gut wie keine Bürokratie stattfindet…“
Das ist die Sicht eines MA, der meint, dass um ein Rezept Abrechnen zu können, nur die Therapiezeit nötig ist.
😂😂😂
Geh doch lieber zurück in den Sandkasten spielen, bevor du hier bei den Großen so ein Mist verzapfst.
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massu schrieb:
@Okal mal eine sehr ehrliche Frage: was bist du von Beruf? Klempner????
„…da im 20 Minutentakt so gut wie keine Bürokratie stattfindet…“
Das ist die Sicht eines MA, der meint, dass um ein Rezept Abrechnen zu können, nur die Therapiezeit nötig ist.
😂😂😂
Geh doch lieber zurück in den Sandkasten spielen, bevor du hier bei den Großen so ein Mist verzapfst.
Am besten alles so weiter machen wie es ist, in der Physiotherapie scheint ja alles super zu funktionieren :D Wozu eine Reform? unnötig.
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harald241 schrieb:
@Okal Na immerhin ein ehrlicher Kommentar von dir... Die anderen scheinen das wohl gänzlich anders zu sehen. Da kann man nicht weiterhelfen.
Am besten alles so weiter machen wie es ist, in der Physiotherapie scheint ja alles super zu funktionieren :D Wozu eine Reform? unnötig.
Vor dem Hintergrund bemerkt der angestellte PT erst etwas von der Entbürokratisierung, wenn dadurch Bürokräfte reduziert werden können und die eingesparten Personalkosten den verbliebenen AN zugute kommen oder in eine bessere Ausstattung investiert werden.
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Mus Musculus schrieb:
@massu Okal bezog sich auf die Perspektive eines AN, vermutlich in einer größeren Einrichtung, in der die Therapeuten ausschließlich für die Therapie zuständig sind, die Organisations- und Bürotätigkeiten von anderen AN übernommen werden.
Vor dem Hintergrund bemerkt der angestellte PT erst etwas von der Entbürokratisierung, wenn dadurch Bürokräfte reduziert werden können und die eingesparten Personalkosten den verbliebenen AN zugute kommen oder in eine bessere Ausstattung investiert werden.
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Dorsovolar schrieb:
Worum ging es eigentlich in der Diskussion um die Akademisierung der Physiotherapie? Den Beruf interessanter für Berufseinsteiger zu machen? Bei einem Blick auf die Arbeitsmärkte leiden wir branchenunabhängig unter Fachpersonalmangel, da spielt auch der Bildungsstand nur eine untergeordnete Rolle. Oder geht es darum, dem bestehenden Fachbereich Physiotherapie die Qualifikation abzusprechen, welche nur durch ein -wie man liest und hört- eher mäßig geistig erhellendes Studium zu erreichen ist?
In der Tat möchte ich unserem Berufszweig nicht die Qualifiktion absprechen, aber im Zuge des demographischen Wandels nimmt nun mal (zumindest unter verantwortungsvoll geführten Praxen) der Haus- und vor allem Heimbesuchssektor massiv zu.
Nun sollen also meine Therapeut*innen (für die Gender*innen unter Euch, damit das Weiterlesen nicht so schwer fällt...) studieren, um platt gesagt Omas über den Flur zu schubsen oder Kirschen zu pflücken. Nun ja, jetzt kommen wahrscheinlich Vorschläge wie Physiotherapiehelfer o.ä. dem geneigten Befürworter der Akademisierung in den Sinn, aber da wären wir dann wieder bei der Zwei- bzw. Dreiklassengesellschaft (Masseure mit eingerechnet).
Als nicht studierter kommen mir tatsächlich auch noch unqualifizierte Fragen in den Sinn wie: Wenn unsere Leute hier studieren, fällt der Weggang in andere Länder ja noch leichter, will ich das? Sicherlich die falsche Sichtweise, wie mir erklärt werden wird.
Ich sehe diese Diskussion in die ähnlich falsche Richtung laufen wie vieles andere in unserem Land gerade. Fokussieren wir uns mal auf die Rahmenbedingungen, die unabhängig von der Akademisierung zu klären wären: Bessere Ausbildung (auch das ist möglich), einheitliche Verbandsarbeit ohne Gegeneinander zur Erreichung wirklich wichtiger Ziele wie Wegfall der Zertifikatspflicht beispielsweise. Wem will ich denn erzählen, dass nach der Ausbildung erstmal all die schönen Sachen, die ich 3 Jahre ins Hirn geprügelt habe nichts wert sind und nun auf zuweilen niedrigerem Niveau nochmal für irres Geld aufarbeiten soll?
Über die Vergütung ist vieles gesagt, der deutsche Durchschnitt liegt bei rund 4.100 Euro, da liegen wir noch nicht, wenn auch der Weg nicht mehr weit ist. Hier wäre für die Vergütung übrigens auch ein Wegfall des Zertifikat-Irrsinns hilfreich, wir könnten dann gleich besser zahlen.
Lange Rede, kurzer Sinn, erstmal die essentiellen Probleme lösen, und wenn´s dann noch dumm irgendwo juckt, dann mal an der Akademisierung kratzen...
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