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Gleichzeitig erhalten die Nicht-Steroidalen Antirheumatika (NSAR) höchstens die zweite Empfehlungsstufe: „SOLLTE“. Diese unterliegt gleichzeitig vielen Einschränkungen. Darunter vorherige Abklärung des gastrointestinalen und kardiovaskulären Risikos. Aber auch ein hohes Alter (≥ 75 Jahre) und die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten sollen bei der Entscheidung berücksichtigt werden.
Bisher existieren nur wenige Studien (n = 4), die eine direkte Gegenüberstellung von NSARs und Bewegungstherapie untersuchten. Ein internationales Forschungsteam hat sich nun der Aufgabe gestellt, aus allen verfügbaren Daten diesen Vergleich darzustellen. Dazu erstellten sie eine Netzwerk-Meta-Analyse aus randomisiert kontrollierten Studien (RCT).
Methodik
Da es an direkten Vergleichsstudien zu „Bewegungstherapie versus NSAR“ mangelt, sammelten die AutorInnen zusätzlich alle verfügbaren RCTs mit indirekten Vergleichen. Dadurch konnten sie insgesamt 152 Studien einschließen. Die meisten Veröffentlichungen (n = 106) mit knapp 10.000 ProbandInnen stellten Übungen und „usual care“ gegenüber, wobei usual care die Medikamente beinhaltet. In einem wissenschaftlichen Extraktionsprozess wurden die Datensätze anschließend so „zerpflückt“, dass ein direkterer Vergleich zwischen Bewegungstherapie und NSARs möglich wurde.
Ergebnisse
Beide Interventionen wiesen eine moderate Wirksamkeit auf. In Bezug auf Schmerz und Funktion ergaben sich keine Zwischengruppenunterschiede, weder kurz- (4 Wochen) noch langfristig (24 Wochen). In der Mehrheit der Ergebnisse zeigte sich eher eine leichte Überlegenheit der Bewegungstherapie. Diese war aber weder statistisch signifikant noch klinisch relevant.
Limitationen
Es fehlt eine Betrachtung der Häufigkeit von Nebenwirkungen. In dieser Meta-Analyse war es nicht möglich, diese zu analysieren. Obwohl solche Effekte in der Einleitung mit Quellen aufgeführt wurden, boten die verfügbaren Datensätze keine Möglichkeit dazu. Somit bedarf es deutlich mehr Forschung, die den direkten Vergleich zwischen Bewegungstherapie und NSARs inklusive der Nebenwirkungen betrachtet.
Fazit
Bedenkt man die hohe Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen bis hin zum Tod durch NSARs und Paracetamol, sollte allen PatientInnen eine Bewegungstherapie nahegelegt werden. Die Anwendung von entzündungshemmenden Medikamenten sollte nur in Ausnahmefällen empfohlen werden.
Martin Römhild / physio.de
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