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Therapiemethoden
Wenn die Liege kippt
Ist der Einsatz eines Tilt-Tables sinnvoll?
06.12.2021 • 0 Kommentare
Lizenz: CC-BY •
Er ist in nahezu jeder neurologischen Einrichtung zu finden, teilweise angeschafft vor Jahrzehnten, genutzt entweder selten bis nie oder routinemäßig als fester Bestandteil der Rehabilitation. Gemeint ist der Tilt-Table: Der „Kipptisch“ erlaubt es, nicht mehr gehfähige oder sogar bewusstlose PatientInnen von der horizontalen in die vertikale Position zu bringen. Wer diese Prozedur bereits am eigenen Leib ausprobieren durfte, könnte Erfahrungen mit einer der am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen gemacht haben. Das „jahrmarktartige“ Kippen der Liege kann zu einem rasanten Blutdruckabfall führen. Die Folgen sind Schwindel oder sogar Synkopen.

Befürworter des Tilt-Tables sehen in dem Gerät eine kraftsparende Möglichkeit, Gelenke und Kreislaufsystem schwer betroffener PatientInnen der Schwerkraft auszusetzen. Sie erhoffen sich dadurch positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem, auf die Vigilanz, sowie eine Reduktion von spastischen Mustern, insbesondere bei Personen mit Vigilanz-Störungen, wie beispielsweise Wachkoma-PatientInnen.

Doch lohnt sich der Aufwand für TherapeutIn und PatientIn tatsächlich? Diese Frage versuchen Richard Bohannon und Michelle Green in einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit zu beantworten.

Ein Auf und Ab in der Intervention, aber auch in der Datenlage
Die beiden ForscherInnen fanden lediglich 20 Artikel, die untersuchten, welche Effekte durch eine oder mehrere Sitzungen auf einem Tilt-Table zu erkennen waren. Die Sitzungen dauerten 20 bis 40 Minuten und wurden mit einer Neigung von mindestens 70 Grad durchgeführt. Auch hier war zu lesen, dass einige Sitzungen aufgrund eines raschen Blutdruckabfalls vorzeitig beendet werden mussten.

In den Studien finden sich unklare Ergebnisse über die Effekte auf Spastik, Wachheit und das Herz-Kreislauf-System. Teilweise konnten längerer Zeiten mit geöffneten Augen bei wachkomatösen PatientInnen festgestellt werden. Die Auswirkungen auf die Vigilanz zeigten sich allerdings widersprüchlich. Mal führten die Interventionen zu Verbesserungen in Assessments wie der Glasgow-Coma-Scale, in anderen Studien dann wieder nicht.

Sechs Studien beurteilten die Spastik der PatientInnen anhand der Ashworth- oder der Tardieu‑Skala, wovon allerdings nur zwei Studien eine Verbesserung konstatierten. Zudem muss die Anwendung der Skalen im Studiensetting als kritisch betrachtet werden, da die Reliabilität der Assessments umstritten ist.

Die meisten Untersuchungen beurteilten die Auswirkungen von Tilt-Table-Therapie auf die Sprunggelenksbeweglichkeit. Zwei Studien berichteten über eine unmittelbare Verbesserung der Dorsalextension des oberen Sprunggelenkes, vier weitere über eine kleine Verbesserung, die erst über mehrere Sitzungen zu verzeichnen war. Paradoxerweise stellte eine der Studien eine Verringerung der Sprunggelenks-Dorsalextension nach der Intervention fest.

Fingerspitzengefühl gefragt
„Eine uneingeschränkte Empfehlung (für die Nutzung eines Tilt-Tables) ist nicht gerechtfertigt“, halten die Autoren fest. Einige Individuen scheinen empfänglich für die Effekte der Intervention zu sein. Insbesondere wenn einer Spitzfußentwicklung nicht beizukommen ist, könnte der Tilt-Table sich als nützliches Werkzeug erweisen.

Die Qualität der Datenlage beurteilen die Forscher dennoch als eher enttäuschend. Auf der PEDro‑Skala rangierten die inkludierten Studien auf Werten von zwei bis neun. Die Probandenzahlen waren eher klein, was die teils widersprüchlichen Ergebnisse erklären könnte. Mehr Forschung sei daher nötig.

Mit mehr Wissen über Dauer, Frequenz und Indikation könnte der Tilt-Table auch weiterhin seinen begründeten Platz in der neurologischen Rehabilitation finden. Bis dahin gilt es, Therapie-Erfahrung zu nutzen und mit angemessenem Fingerspitzengefühl zu entscheiden, wer wann von einer Einheit auf dem Tilt-Table profitieren könnte.

Daniel Bombien / physio.de

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