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Es drohen Depression und Burnout
Die meisten Studien befassen sich mit (angehenden) ÄrztInnen. In einer Studie an Medizinstudierenden wies ca. ein Viertel der Befragten Hinweise auf das Hochstapler-Syndrom auf. Vom Hochstapler-Syndrom betroffene Personen glauben – fälschlicherweise – dass sie im Grunde Betrüger sind und dass ihre Erfolge nicht durch sie selbst, sondern nur durch Glück oder die Hilfe anderer erreicht wurden. Die Auswirkungen dieses falschen Glaubenssatzes können massiv sein und reichen von schlechter Arbeitsleistung über Angst und Depression bis hin zu Burnout oder gar Suizid. (Gemessen wird das Hochstapler-Syndrom anhand von Fragebögen zur Selbsteinschätzung, zum Beispiel mit dem Chance Impostor Phänomen Scale mit 20 Items, die die Befragten auf einer Skala von 1 bis 5 von „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft sehr zu“ beantworten.)
Die Risikofaktoren: weiblich, jung, perfektionistisch
Besonders gefährdet sind zum Beispiel Perfektionisten, Menschen, die zu viel arbeiten oder sich in ihrem Umfeld als „Superhelden“ profilieren wollen oder solche, die sich schämen, andere um Hilfe zu bitten. Auch weibliches Geschlecht ist offenbar Risikofaktor: In einer Studie an insgesamt 3.237 US-Ärztinnen und -Ärzten wiesen Ärztinnen höhere durchschnittliche Skalenwerte auf als ihre männlichen Kollegen (Im Durchschnitt 10,91 statt 9,12). Auch das Alter spielt offenbar eine wichtige Rolle: Studierende zu Beginn ihres Medizinstudiums und BerufsanfängerInnen leiden laut weiteren Arbeiten besonders häufig an massiven Selbstzweifeln. Ein Grund dafür könnte sein, dass bei ihnen der Lehrstoff bzw. die Aufgaben öfter wechseln – ein weiterer Risikofaktor für das Hochstapler-Syndrom. Auch wer nach Bewerbungen oder Manuskripten schlechte Rückmeldungen oder Ablehnungen erhält, läuft Gefahr sich als Betrüger zu fühlen. Auch hier gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit dem Alter, müssen doch BerufsanfängerInnen besonders häufig Bewerbungen zu schreiben.
Andere kochen auch nur mit Wasser
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: das Syndrom lässt sich bekämpfen. Betroffene sollten wissen, dass viele Menschen an Schwellen zu neuen beruflichen Entwicklungen an sich zweifeln – dass sie damit also nicht alleine sind. Als „Gegenmittel“ raten ExpertInnen außerdem dazu, sich häufiger an die eigenen Erfolge zu erinnern und diese auch zu feiern. Betroffene sollten daran denken, dass perfekte Resultate schwer zu erzielen sind und ein gutes Ergebnis oft genügt. Der Austausch mit KollegInnen könne ebenfalls helfen, die eigenen Befürchtungen zu entkräften, schreiben die AutorInnen.
Und wenn gar nichts anderes mehr hilft, hilft vielleicht der Rat von Großmuttern: „Abwarten und Tee trinken“. Denn älter wird man am Ende durch Abwarten von allein.
Stephanie Hügler / physio.de
PsychologieBurnoutDepressionTherapieberufe
Ganz im Gegenteil, die psychologisch hoch gecoachten junge Leute, die von Anfang an überzeugt sind, dass sie alles richtig und besser machen, finde ich sehr anstrengend. Und genau die sind es, die irgendwann an den eigenen Ansprüchen zerbrechen.
Also, sich Zeit nehmen, um sich selber zu entwickeln. Fertig ist niemand, egal wie alt, dazulernen müssen alle.
Ein Lob ab und an ist sicher hilfreich, ansonsten hab ich immer das Gefühl, viele Probleme werden durch Studien künstlich erzeugt.
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Teilzeit-Leser schrieb:
Ist es nicht vollkommen normal, als Berufsanfänger auch unsicher zu sein?
Ganz im Gegenteil, die psychologisch hoch gecoachten junge Leute, die von Anfang an überzeugt sind, dass sie alles richtig und besser machen, finde ich sehr anstrengend. Und genau die sind es, die irgendwann an den eigenen Ansprüchen zerbrechen.
Also, sich Zeit nehmen, um sich selber zu entwickeln. Fertig ist niemand, egal wie alt, dazulernen müssen alle.
Ein Lob ab und an ist sicher hilfreich, ansonsten hab ich immer das Gefühl, viele Probleme werden durch Studien künstlich erzeugt.
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Karl Stegemann schrieb:
DEM kann ich voll und ganz zustimmen.
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